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DOI: 10.1055/s-2007-1004477
Wie gut ist die Spaltlampenmikroskopie zur Diagnosestellung bei Bindehauttumoren geeignet?
Einleitung: Es existieren zahlreiche Formen von Bindehauttumoren. Anhand der Anamnese und spaltlampenmikroskopischen Untersuchung kann zunächst eine Verdachtsdiagnose geäußert werden.
Methodik: Fallvorstellung.
Ergebnisse: Wir berichten über einen 39-jährigen, männlichen Patienten, welcher sich aufgrund eines seit ca. 10 Wochen schnell wachsenden Bindehauttumors am linken Auge in unserer Ambulanz vorstellte. Es fand sich nasal ein teilweise zystischer, fleischfarbener ca. 6×6mm großer Bindehauttumor bei sonst reizfreien Vorderabschnitten. Es erfolgte die Entfernung des Tumors. Bei der histologischen und immunhistologischen Untersuchung wurde ein Plasmazytom (Kappa LK) diagnostiziert, woraufhin der Patient in der Hämatoonkologischen Abteilung unseres Hauses vorstellig wurde. Hier erfolgte die Komplettierung der Diagnostik. Die Diagnose eines isolierten extraossären Plasmozytoms wurde bestätigt. Im Verlauf wurde eine perkutane Strahlentherapie geplant.
Schlussfolgerung: Das Plasmazytom, ein sehr seltener primärer oder sekundär auftretender Tumor der Bindehaut, kann spaltlampenmikroskopisch nicht von anderen Tumoren unterschieden werden. Nur eine Entfernung mit histologischer Untersuchung kann eine exakte Diagnose liefern. In der Abgrenzung des solitären indolenten Plasmozytoms (mit guter Prognose) vom generalisierten Myelom ist die Anamnese und das onkologische Staging (Knochenmarksbefall) entscheidend.