Fragestellung: Ist eine progressive intraabdominale Darmdilatation bei Feten mit Gastroschisis mit einer Darmatresie oder weiteren intestinalen Komplikationen vergesellschaftet.
Material und Methodik: Retrospektive Analyse der Daten von Feten die mit einer Gastroschisis zwischen Januar 1993– März 2007 im Bereich Pränatale Medizin der Universitätsfrauenklinik Lübeck diagnostiziert worden sind.
Ergebnisse: Es wurden 39 Feten mit Gastroschisis diagnostiziert. Von diesen, hatte nur 1 Fetus einen auffälligen Karyotyp (Trisomie 18). Begleitanomalien wurden bei 10.3% der Feten festgestellt. 33 Schwangere (86.8%) wurden nach der 24. SSW entbunden. Zwei Totgeburten (5.1%) wurden registriert. 28 von 39 (71.8%) Feten hatten keine Darmdilatation. Nur 2 Feten aus dieser Gruppe hatten postpartal eine Darmatresie. 11 von 39 (28.2%) Feten hatten eine progrediente intraabdominelle Darmdilatation. Von diesen, hatten 5 Feten eine Darmatresie, 2 hatten einen Volvulus und ein Fet wies eine Darmruptur auf. In 5 Fällen, wurde die Darmdilatation vor der 28. SSW festgestellt. Die Mortalitätsrate war 7.9%. Die häufigste Todursache war eine Sepsis aufgrund der Darmkomplikationen.
Schlussfolgerung: Eine pränatal entdeckte intrabdominale Darmdilatation bei Feten mit Gastroschisis ist mit einer postnatalen intestinalen Atresie oder weiteren Darmanomalien vergesellschaftet. Dies sollte bei der interdisziplinären Beratung der Eltern Berücksichtigung finden.