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DOI: 10.1055/s-2007-1003013
Ermittlung des Einflusses der Lungenreifeinduktion auf die fetale Herzfrequenzvariabilität mittels fetaler Magnetokardiographie
Es existiert Konsens darüber, dass die Steroidgabe zur Lungenreifeinduktion in der Schwangerschaft vor der vollendeten 34. SSW die neonatale Morbidität und Mortalität im Falle einer Frühgeburt reduziert. In letzter Zeit wurden verstärkt die Nebenwirkungen und eventuellen Folgen einer solchen Therapie diskutiert. Wir führten eine Studie zur Evaluierung solcher Folgen auf die fetale Herzfrequenzvariabilität und auf den fetalen Aktivitätsstatus durch. Wir unterzogen Schwangere (29.–34. SSW) mit Frühgeburtsbestrebungen unmittelbar vor und in definiertem Abstand nach der Betamethasongabe zur Lungenreifeinduktion einer fetalen Magnetokardiographie, um eine genaue Herzschlagabfolge des Feten analysieren zu können. Die Studie wurde durch die lokale Ethikkomission bewilligt. Die Messungen wurden in einer magnetisch abgeschirmten Kammer mit einem 31-Kanal-SQUID Biomagnetometer durchgeführt. Die Herzschlagreihen wurden bezüglich linearer Herzfrequenzparameter (Zeit- und Frequenzdomaine) als auch im Hinblick auf komplexe Verhaltensweisen analysiert. Die Betamethasonapplikation ging mit der Verringerung der linearen Herzfrequenzvariabilitätsparameter einher. Die Kurzzeitvariabilität blieb bei der Vorauswahl eines 1F-Verhaltensstatus des Feten unverändert. Die Komplexität der Herzfrequenzparameter wurde nach Betamethasonapplikation größer, was auf eine selektive Beeinflussung der neurovegetativen Regulationsmechanismen durch Glukokortikoide hinweisen könnte. Insgesamt ließ sich ein zeitnaher Einfluss der Betamethasongabe auf die fetale kardiale Stimulation nachweisen.