Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_06_01
DOI: 10.1055/s-2007-1002955

Inzidenz des Diabetes mellitus in der Schwangerschaft an der Universitätsfrauenklinik 1995–2005

B Heiss 1, G Kamin 1, K Nitzsche 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Dresden, Dresden

Methode: In den Jahren 1995–2005 wurden in der Universitätsfrauenklinik Dresden 445 Diabetikerinnen entbunden. (160 mit insulinpflichtigem Gestationsdiabetes (IGDM), 148 mit nicht insulinpflichtigem Gestationsdiabetes (NIGDM), 115 mit Diabetes mellitus Typ I (T1DM), 22 mit Diabetes mellitus Typ II (T2DM)). Der prozentuelle Anteil aller Diabetikerinnen an der Gesamtgeburtenzahl stieg dabei von 0.5% (1995) auf 8,4% (2005). Die Häufigkeit des Auftretens von T2DM änderte sich im Verlauf der untersuchten Zeitspanne kaum (0,1% 1995, 0,1% 2005). Der Anteil an Frauen mit GDM stieg allerdings von 0% (IGDM) bzw. 0,24% (NIGDM) im Jahr 1995 auf 4% (IGDM) bzw. 2,97% (NIGDM) im Jahr 2005. In der Gruppe des T1DM zeigte sich ebenso ein Anstieg von 0,12% im Jahr 1995 auf 1,2% im Jahr 2005.

Aufgrund einer erhöhten prä-, intra- und postpartalen Komplikationsrate ist es wichtig, dass der GDM rechtzeitig aufgedeckt wird, um durch professionelle interdisziplinäre Betreuung eine Risikominderung zu gewährleisten. Das Ergebnis unseres Krankengutes zeigt, dass mit der intensiven interdisziplinären Betreuung eine Reduzierung des kindlichen Geburtsgewichtes möglich war.

Fazit: Die Beobachtung der Inzidenz von Diabetes mellitus an der Universitätsfrauenklinik Dresden in den letzten 10 Jahren zeigte eine eindeutige Trendzunahme von 0.5% (1995) auf 8,4% (2005). Aus diesem Grund ist die Anbindung der betroffenen Schwangeren an ein erfahrenes Zentrum zur Minderung der entstehenden geburtshilflichen und neonatolgischen Risiken umso wichtiger.