Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - FV_10_04
DOI: 10.1055/s-2007-1002868

Beziehungen zwischen der Apgar-Benotung und der somatischen Klassifikation Neugeborener

D Olbertz 1, M Voigt 2, C Fusch 2, S Michaelsen 2, W Hoffmann 3, N Rochow 2
  • 1Klinikum Südstadt, Neonatologie und neonatologische Intensivmedizin, Rostock
  • 2Klinik und Poliklinik für Kinder-und Jugendmedizin, Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin, Greifswald
  • 3Institut für Community Medicine der EMAU Greifswald, Greifswald

Zielstellung: Ziel unserer Analyse war es, die nach dem Apgar-Score beurteilte postnatale Anpassung Neugeborener unter Berücksichtigung der somatischen Klassifikation zu untersuchen.

Patientengut und Methodik: Die Daten entstammen der deutschen Perinatalerhebung mit n=508.926 Neugeborenen der Jahre 1998–2000 aus 8 Bundesländern. Auf dem Perinatologischen Basis-Erhebungsbogen wird auch der Apgar-Wert der Neugeborenen nach 1, 5 und 10 Min. verschlüsselt. Zur somatischen Klassifikation der Neugeborenen wurden die 10. und 90. Gewichtsperzentilwerte berechnet. Neugeborene unter der 10. Perzentile wurden als hypotroph, Neugeborene zwischen der 10. und 90. Perzentile als eutroph und Neugeborene über der 90. Perzentile als hypertroph eingestuft.

Ergebnisse: Sehr niedrige 5-Min.-Apgar-Noten von nur 0–3 Punkten waren bei den Kindern unter 1000g in 32% der Fälle zu verzeichnen. Kinder mit einem Geburtsgewicht zwischen 1000 und 1500g hatten noch zu 10% solch einen niedrigen 5-Min.-Apgar-Wert, zwischen 1500 bis 2000g lag dieser Anteil noch bei etwa 5%. Der Anteil einer schlechten 5-Min.-Apgar-Benotung (0–3) lag bei den sehr unreifen Frühgeborenen (<32 SSW) bei 17,3% (FG insgesamt: 4,1%). Termingeborene wiesen zu dieser Zeit nur in 0,2% eine solche perinatale Asphyxie auf. Unter den eutrophen Frühgeborenen insgesamt lag der Anteil der schlechten 5-Min.-Apgarbenotung bei 3,6%, während dieser Anteil bei den hypotrophen Frühgeborenen 8,7% (2,7-fache) betrug.

Schlussfolgerungen: Nur durch den Umstand der Hypotrophie zeigen Frühgeborene eine schlechtere postnatale Adaptation. Die Beziehungen zwischen Apgar-Benotung und der somatischen Klassifikation sind somit klinisch bedeutsam.