Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 1986; 21(2): 82-84
DOI: 10.1055/s-2007-1002452
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Beeinflussung der postoperativen Somnolenz nach Halothananästhesie durch Physostigmin

Treatment of Postoperative Somnolence after Halothane Anaesthesia with PhysostigmineH.-J. Hartung, P. M. Osswald, R. Puhl, R. Jacoby
  • Institut für Anästhesiologie und Reanimation an der Fakultät für Klinische Medizin Mannheim der Universität Heidelberg (Direktor: Prof. Dr. H. Lutz)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. Januar 2008 (online)

Zusammenfassung

Durch eine prospektive Studie sollte untersucht werden, inwieweit durch Physostigmin das Aufwachverhalten nach Halothananästhesien beeinflußt werden kann.

Untersucht wurden 62 Patienten, die zwei Gruppen zugeteilt wurden. Die Kontrollgruppe erhielt vor Extubation kein Physostigmin, die Versuchsgruppe 2 mg i. v. Der Wachheitsgrad der Patienten wurde mit Hilfe des Syndrom-Kurz-Testes (SKT) nach Erzigkeit bestimmt. Die präoperative Beurteilung durch den SKT ergab für beide Gruppen vergleichbare Ausgangspositionen. Ein Vergleich der beiden Gruppen läßt zu den Untersuchungszeitpunkten postoperativ keine Unterschiede erkennen. Werden jedoch die beiden Gruppen zusätzlich nach unter- bzw. über 60jährigen Patienten aufgeschlüsselt, so werden tendenzielle Unterschiede erkennbar. Patienten unter 60 Jahren sind in der Physostigmin-Gruppe trotz einer etwas schlechteren präoperativen Ausgangssituation gegenüber der Kontrollgruppe wacher. Die über 60jährigen zeigen hingegen ein verzögertes Aufwachverhalten, wenn Physostigmin appliziert wurde.

Die durch die Studie gewonnenen Ergebnisse lassen den vorsichtigen Schluß zu, daß die untersuchten Patienten altersabhängig auf Physostigmin reagierten.

Summary

In a prospective study the influence on awakening after halothane anaesthesia of physostigmine was investigated.

Of a total of 62 patients 29 received physostigmine 2 mg i.v. prior to extubation, 33 were left without. The degree of awareness in the patients was determined by Erzigkeit's "Syndrom-Kurz-Test" (Quick Syndrome Test) (SKT). On preoperative testing by SKT both groups showed comparable degrees of awareness. At 45 and 90 min after extubation no statistical differences in the SKT were seen between the groups. If broken up for age over or below 60 yr, a tendency towards improved alertness in patients younger than 60 yr in the physostigmine group is apparent despite a slightly poorer performance preoperatively. In contrast in treated sexagenarians protracted awakening was observed.

We tentatively conclude that central reactions to physostigmine in our patients were age-related.

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