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DOI: 10.1055/s-2006-959128
Mortalität in dem bundesdeutschen Modellprojekt zur heroingestützten Behandlung Opiatabhängiger
Hintergrund: Die Gesamtmortalität für Opiatabhängige liegt zwischen 1% und 2%. Es ist jedoch davon auszugehen, dass für eine Gruppe schwerstabhängiger Opiatabhängiger eine höhere Mortalität von 3–4% angenommen werden kann. Die Substitutionsbehandlung spielt eine wichtige Rolle in der Reduktion drogen-assoziierter Mortalität. Dieses wurde im Speziellen für die heroingestützte Behandlung in dem Schweizer und Holländischen Heroinversuch gezeigt.
Methode: In dem bundesdeutschen Modellprojekt zur heroingestützten Behandlung wurde jeder Todesfall dokumentiert und von den Mitgliedern des Safetyboards gesichtet und bewertet. In dem vorliegenden Poster werden wir die Todesfälle, die in der 1. Studienphase (T0-T12) aufgetreten sind, präsentieren.
Ergebnisse: In der ersten Studienphase wurden 12 Todesfälle registriert. Davon entfielen 5 auf die Heroingruppe und 7 auf die Methadongruppe. Fünf der 12 Patienten verstarben während der Behandlung. Kein Todesfall stand in einem kausalen Zusammenhang mit der Studienmedikation. Betrachtet man die Fälle, die während der Behandlung auftraten, so wird deutlich, dass mehrheitlich der Tod aufgrund von vorliegenden schweren Erkrankungen eintrat. Der letzte erhobene Gesundheitsstatus lag in 5 Fällen deutlich schlechter als das Mittel der Gesamtpatienten.
Schlussfolgerung: In dem bundesdeutschen Modellprojekt zur heroingestützten Behandlung lag die Mortalitätsrate bei insgesamt 1,2%. Diese kann, insbesondere im Vergleich zur Mortalität bei Opiatabhängigen im allgemeinen, als niedrig angesehen werden. Die Ergebnisse sind außerdem vergleichbar mit denen der Schweizer und Holländischen Studie. Ferner konnten durch dieses Modellprojekt neue Erkenntnisse zum Einfluss von Substitutionsbehandlungen auf die drogen-assoziierte Mortalität gewonnen werden.