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DOI: 10.1055/s-2006-958887
Standardisierte Endotoxin-Messung für Arbeitsplatzproben
Hintergrund: An verschiedenen Arbeitsplätzen kommt es zu besonders hohen Belastungen durch luftgetragene Endotoxine, z.B. in der Pflanzenproduktion oder der Tierzucht. Dabei besteht ein erhöhtes Risiko von Atemwegserkrankungen. Um die Endotoxin-Exposition zu beschreiben, ist es international akzeptiert, die Bioaerosole mit Filtern zu sammeln und den Filterextrakt mittels LAL-Test (Limulus-Amöbocyten-Lysat-Test) zu untersuchen. Im Hinblick auf eine mögliche Grenzwertdiskussion muss geprüft werden, inwieweit dieses Verfahren international vergleichbare Ergebnisse liefert. Ziel unserer Untersuchungen war es, Parameter jenseits des Endotoxingehalts zu identifizieren, die das Ergebnis des LAL-Tests signifikant beeinflussen.
Material und Methoden: Jeweils zehn Glasfaserfilter wurden in Enten- und Schweineställen sowie in einem Büroarchiv unter identischen Bedingungen mit Staub beaufschlagt (insgesamt 110 Filter). Die Extraktion erfolgte in zwei verschiedenen Laboratorien nach identischem Protokoll. Ausserdem wurde mit einem stationären Personalsammler in einem Tierhaus mit Ratten und Mäusen an unterschiedlichen Standorten Staub gesammelt (n=27). Der Einfluss folgender Parameter auf das Messergebnis wurde untersucht: Unterschiedliche LAL-Test-Anbieter, Extraktionsgefäße, Extraktions-Volumina, Zentrifugationsschritte, Zugabe von Tween zum Extraktionspuffer, Einfrieren der Proben.
Diskussion und Schlussfolgerungen: Es zeigte sich, dass die gemessene Endotoxinaktivität in EU/ml einer Probe signifikant vom Extraktionspuffer, dem verwendeten Testkit (Hersteller), dem Extraktionsvolumen und der Konservierung (eingefroren oder nicht) beeinflusst wird. Kein Einfluss ließ sich für die Faktoren Volumen, Extraktionsgefäß und Zentrifugation nachweisen. Um international vergleichbare Endotoxin-Messungen zu ermöglichen, müssen Einzelschritte des Verfahrens deshalb genau festgelegt werden.