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DOI: 10.1055/s-2006-958876
Durchführbarkeit und Effektivität einer Pleurodese mit einer Talkum-/Mitoxantron (MT)-Suspension
Einleitung: Die Kontrolle maligner rezidivierender Pleuraergüsse ist einerseits eine tägliche Herausforderung in der Pneumologie, andererseits sind die Erfolge häufig noch wenig befriedigend. Die Verödung des Pleuraspaltes (Pleurodese) ist mit verschiedenen Substanzen und Verfahren möglich, z.B. Talkum, saure Tetracycline, Zytostatika oder Fibrinkleber. Diese können entweder in gelöster Form instilliert oder aber thorakosopisch eingebracht werden.
Methode: An der Zentralklinik Bad Berka/onkologische Pneumologie wird seit Januar 2004 bevorzugt eine chemische Kombinationspleurodese mit Talkum und Mitoxantron bei Patienten mit malignem Pleuraerguss angewandt. Es wurde der Frage nachgegangen, wie häufig eine Repleurodese mit diesem Verfahren nötig war.
Von Januar 2004 bis Mai 2006 wurden alle Patienten an der Zentralklinik Bad Berka mit malignem Pleuraerguss einer Pleurodese mit 30mg unverdünntem M und 5g gelöstem T über eine liegende Thoraxdrainage instilliert und diese anschließend sofort entfernt.
Retrospektiv wurde die Patientengruppe hinsichtlich der Dauerhaftigkeit des Ergebnisses und einer evtl. notwendigen Repunktion untersucht.
Ergebnis: 39 Patienten (Alter 43–79 Jahre; median 67 Jahre, 32 verstorben) wurden im oben angegebenen Zeitraum mit der MT-Kombinationspleurodese behandelt.
In einem Fall war eine Repunktion, in zwei Fällen eine erneute Drainageanlage und einmal eine videoassistierte thorakoskopische Pleurektomie (VATS) erforderlich wegen klinisch bedeutsamem Rezidiverguß.
Es ergibt sich in dem gesamten untersuchten Kollektiv eine durchschnittliche Stabilität der Pleurodese von 180 Tagen (0–621 Tage).
Bei den 7, zum Berichtszeitpunkt noch lebenden Patienten nach einer Kombinationspleurodese ergibt sich eine mediane Pleurodesestabilität von 339 Tagen. In keinem Fall war eine Repleurodese wegen eines Rezidivergusses erforderlich.
Diskussion: Die Kombinationspleurodese mit MT ist sehr einfach durchführbar.
Bei 90% der Patienten war die Kombinationspleurodese primär effektiv bei einer Stabilität von durchschnittlich 180 Tagen.
Der lokal zytostatische Effekt des M und der sklerosierende Effekt des T scheinen eine sehr günstige Additivität zu besitzen.