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DOI: 10.1055/s-2006-958870
Diaphragmaplastik beim bronchialen Stumpfverschluss
Einleitung:
Die Strategie zur plastischen Deckung des Bronchusstumpfverschlusses bei Zustand nach neoadjuvanter Therapie oder bei Bronchusstumpfinsuffizienz wird persistierend kontrovers diskutiert. Unser Fokus richetet sich auf die additive Plastik bei Lob- oder Pneumonektomie.
Methodik: In den letzten acht Monaten wurden 9 Zwerchfellplastiken (links 4, rechts 5) angewandt, um eine suffiziente Bronchusstumpfdeckung nach neoadjuvanter Therapie oder prophylaktisch zu erreichen.
Ergebnisse: 6 Zwerchfellplastiken erfolgten bei Z.n. neoadjuvanter Therapie eines NSCLC, 1 Plastik bei einer den rechten Unterlappen zerstörenden Pneumonie mit Abszedierung in die Pleurahöhle, je 1 Plastik bei Oberlappenbronchusinsuffizienz links nach neoadjuvanter Therapie und bei einer Lymphangiosis im Bereich des resezierten linken Unterlappenbronchus. Er ergaben sich 7 Patienten und zwei Patientinnen, das Alter lag zwischen 50–71 Jahre (Durchschnitt 61,2 Jahre), der postoperative Verlauf war regulär zum normalen Regime, Insuffizienzen wurden nicht beobachtet, eine postoperative Kontrollbronchoskopie bestätigte die klinische Beobachtungen. Flankierend erfolgte eine resistogrammgerechte Antibiotikatherapie.
Diskussion: Die Verwendung des Zwerchfelles, um eine Bronchusstumpfdeckung zu erreichen, ist technisch gut möglich und bietet einen ausreichenden Schutz, eine Bronchusstumpfinsuffizienz nach neoadjuvanter Therapie zu vermeiden. Bei der Modellierung des Zwerchfellpatches ist eine ausreichende Durchblutung vom Zentrum tendineum sowie ein suffizienter Verschluss des Zwerchfells zur Abdominalhöhle erforderlich. Hingegen ist die Schwenkung des Patches im Bereich des Bronchusstumpfes mit resorbierbarem Fadenmaterial unproblematisch möglich. Wahrscheinlich bietet die Diaphragmaplastik bessere Optionen hinsichtlich der Heilung, als die Anwendung von Pleura parietalis oder Interkostalmuskulatur.