Der Klinikarzt 2006; 35(11): XIV-XV
DOI: 10.1055/s-2006-958476
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Herzinsuffizienz - Auch hier haben Statine eine protektive Wirkung

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Publication Date:
29 November 2006 (online)

 

Quelle: Fo AS, Lee WY, Yang J et al. Statin therapy and risks for death and hospitalization in chronic heart failure. JAMA 2006; 296: 2105-2111

Thema: Anders als bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung ist der Nutzen einer Statintherapie bei Patienten mit Herzinsuffizienz noch unklar. Positiv in die Waagschale werfen könnte man mögliche pleiotrope Effekte wie die Induktion der Angiogenese oder die Verbesserung der Endothelfunktion. Allerdings könnte eine Behandlung mit Statinen auch zu erniedrigten Q10-Spiegeln führen. Und natürlich sind gerade bei Statinen Nebenwirkungen und Medikamenteninteraktionen zu berücksichtigen.

Projekt: Kalifornische Wissenschaftler haben jetzt die Krankenakten von insgesamt 24598 bislang "statinnaiven" Patienten mit Herzinsuffizienz ausgewertet, auch eine große Zahl von Patienten mit milder bis moderater Ausprägung der Erkrankung war anders als in früheren Untersuchungen in die Studie einbezogen. Bei etwa der Hälfte der Patienten (n = 12648) wurde eine Behandlung mit Statinen initiiert. Ganz vergleichbar waren die beiden Studiengruppen allerdings nicht: So waren die Patienten, die Statine erhielten, im Schnitt etwas jünger und litten häufiger an einer koronaren Herzerkrankung, einem Diabetes mellitus oder einer Hypertonie. Kein Unterschied bestand jedoch bezüglich der rechtsventrikulären Funktion und der Basismedikation.

Ergebnisse: Im Verlauf der Beobachtungszeit (median: 2,4 Jahre) verstarben insgesamt 8235 Patienten, 9215 mussten stationär aufgenommen werden. Doch laut der alters- und geschlechtsadjustierten Analyse war dies bei den Patienten, die ein Statin einnahmen, signifikant seltener der Fall. So sank die Mortalitätsrate von 25,3 auf 14,5%, die Hospitalisierungsrate reduzierte sich von 31,1 auf 21,9% (jeweils berechnet auf 100 Patientenjahre; p < 0,001).

Unerheblich war dabei, ob die Patienten zusätzlich eine koronare Herzerkrankung aufwiesen oder nicht. Auch der Zeitpunkt, zu dem die Statintherapie initiiert wurde, andere bestehende Erkrankungen oder die Basismedikation der Patienten hatten keinen Einfluss auf die Risikoreduktion.

Fazit: Aufgrund dieser Studienergebnisse sehen die Autoren keinen Grund, Herzinsuffizienten mit erhöhten Lipidwerten eine Statintherapie vorzuenthalten. Bestehe zusätzlich eine koronare Herzerkrankung sei ihrer Meinung nach die Indikation für die Statintherapie gegeben. Ob auch andere herzinsuffiziente Patienten Statine erhalten sollten, bewertete Dr. A. Go allerdings zurückhaltend und empfahl hierzu, erst die Ergebnisse zweier laufender randomisierter Studien, der CORONA-Studie und dem GISSI-HF-Trial, abzuwarten.

Key Words: Herzinsuffizienz - Statine