Klin Monbl Augenheilkd 2006; 223 - V61
DOI: 10.1055/s-2006-958229

Risiken und Nutzen der elektiven Makulachirurgie

KM Kreusel 1
  • 1Berlin – Augen-Zentrum DRK-Kliniken Westend

Hintergrund: Die pars plana Vitrektomie (ppV) mit Membranentfernung oder ILM-peeling liefert gute funktionelle Ergebnisse bei epiretinalen Membranen der Makula oder Makulaforamina. Bei der Indikationsstellung ist der Nutzen jedoch immer gegen die operationsbedingten Risiken abzuwägen.

Methode: In einer konsekutiven Serie von 292 Augen mit elektiver Makulachirurgie (159 epiretinale Membranen, 133 Makulaforamina) wurden intra- und postoperative unerwünschte Ereignisse ausgewertet. Es wurde eine konventionelle 20 gauge ppV mit ausgiebiger Ausdünnung der Glaskörperbasis unter Indentation sowie Membranentfernung und/oder ILM-Peeling durchgeführt. Bei 89 Augen (30,5%) erfolgte eine simultane Kataraktoperation, eine Luft- oder Gastamponade bei 7,1% bzw. 60%, eine Triamcinoloneingabe bei 22%. Ergebnisse: Intraoperativ zeigten sich Netzhautforamina bei 45 Augen (15,4%), gehäuft bei der ppV des Makulaforamens (p=0,003). Eine intraoperative Ablatio retinae trat bei einem Auge auf. Ein Iris capture trat postoperativ bei 1% der pseudophaken Augen auf. Eine periphere Ablatio retinae fand sich bei 1,7% aller Augen, im Median 27 (1–70) Tage postoperativ. Die Ablatio retinae zeigt sich nicht gehäuft nach ppV des Makulaforamens und konnte in allen Fällen ohne Funktionsminderung saniert werden.

Schlussfolgerungen: Die ppV mit Membranentfernung oder ILM-peeling Makula ist ein sicheres Verfahren mit geringer Komplikationsrate. Die gravierendste Komplikations ist die postoperative Ablatio retinae, die aber bei rechtzeitiger Diagnose ohne Beeinträchtigung des funktionellen Ergebnisses saniert werden kann.