RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2006-958173
Tiefe Sklerektomie in Kombination mit Trabekulotomie nach HARMS als komplikationsarmer Eingriff
Hintergrund: Gesichtsfelddefekte, fortschreitende Optikusatrophie, Tensionsdekompensation, Medikamentenunverträglichkeit und Mal-compliance stellen Indikationen für einen glaukomchirurgischen Eingriff dar. Abhängig von der Methode sind damit typische Früh- und Spätkomplikationsprofile verbunden. Methode: Die tiefe Sklerektomie mit Trabekulotomie nach HARMS ist neben der Viscocanalostomie und invasiven laserchirurgischen Maßnahmen eine nichtfistulierende OP-Methode, die bei ausgewählten Glaukomformen (POWG, Sekundärglaukom bei PEX, bei Posner-Schlossman-Syndrom) Anwendung finden kann.
Ergebnisse: Bei insgesamt betrachteten 37 Augen war häufigste Frühkomplikation das postoperative Hyphäma (33%), das sich in 70% der Fälle innerhalb von 2 Tagen resorbierte. Deutlich seltener traten postoperativ Hypotonien (11%), Aderhautamotiones (5%) und Vorderkammerabflachungen (8%) auf. Ein Auslöschungsphänomen oder Endophthalmitiden beobachteten wir nicht. Dabei konnten 9 Monate postoperativ der intraokulare Druck um durchschnittlich 7,7±3,3mm Hg und die erforderliche Anzahl von zu applizierenden Antiglaukomatosa um 1,2±0,8 pro Auge gesenkt werden. Schlussfolgerung: Die tiefe Sklerektomie in Kombination mit Trabekulotomie nach HARMS kann im Vergleich zur Goldstandardmethode Trabekulektomie als komplikationsarmes und effizientes Verfahren gewertet werden.