Skull Base 2006; 16 - A055.1
DOI: 10.1055/s-2006-957313

Resorbierbare Osteosyntheseplatten und-schrauben in der kraniofazialen Chirurgie-eine Anwendungsbeobachtung

Michael Krimmel 1(referent), Bernd Will 1, Carl-Peter Cornelius 1, Siegmar Reinert 1
  • 1Tübingen, Deutschland

Einleitung: Zur Stabilisierung der Knochensegmente nach kraniofazialen Eingriffen wurden in der Vergangenheit Titanimplantate angewendet. Seit wenigen Jahren werden jedoch auch resorbierbare Osteosynthesematerialien für diese Indikation beschrieben.

Material und Methoden: Im Zeitraum von 1998–2006 wurde bei 22 Patienten mit Kraniosynostosen nach Verlagerung der Knochensegmente eine Stabilisierung mit reorbierbaren Platten und Schrauben durchgeführt. Bei jeweils 11 Kindern wurde das System Lacto Sorb® bzw. Resorb X® und Sonic Weld® eingesetzt. In 18 Fällen wurde ein frontoorbitales Advancement und in 4 Fällen ein occipitales Advancement vorgenommen.

Ergebnisse: Bei allen Patienten konnte mit den eingesetzten Systemen eine ausreichende Stabilität erzielt werden. Beim Eindrehen von Schrauben des Systems Lactosorb® kam es anfangs häufig zu Schraubenbrüchen. Mit zunehmender Routine war die Handhabung jedoch unproblematisch. Das System Sonic Weld®—als neueste Entwicklung—ist noch anwenderfreundlicher und scheint eine höhere Stabilität zwischen Pin und Knochen und Pin und Platte zu zeigen. Nach 6 Monaten waren die Platten kaum noch zu tasten. Es trat in keinem der Fälle eine Fremdkörperreaktion auf.

Diskussion: Durch den Einsatz von resorbierbaren Osteosynthesematerialien kann die Entfernung und damit ein Zweiteingriff vermieden werden. Die eingesetzten Materialien erwiesen sich als stabile Form der Segmentfixation nach kraniofazialen Verlagerungen.