Ultraschall Med 2006; 27 - V_25_2
DOI: 10.1055/s-2006-953968

Perioperativer Ultraschall bei Patienten mit Hirntumoren – erste Ergebnisse

M Engelhardt 1, C Hansen 2, J Eyding 2, C Brenke 2, H Ermert 2, K Schmieder 2
  • 1Universitätsklinik Bochum, Bochum/DE
  • 2Ruhr-Universität Bochum, Bochum/DE

Problemstellung: Ziel einer interdisziplinaeren Arbeitsgruppe ist die Weiterentwicklung der in der neurologischen Diagnostik etablierten kontrastmittelunterstuetzten kraniellen Ultraschalldiagnostik in Bezug auf ihre perioperative Anwendung bei Patienten mit Hirntumoren.

Patienten und Methode: Patienten mit Hirntumoren, die fuer eine elektive Operation vorgesehen sind, werden sowohl praeoperativ als auch intraoperativ mittels Ultraschall und Applikation von Sonovue; untersucht. Dabei werden praeoperativ alle Patienten mit einer Pathologie oberhalb der cellar-media Ebene eingeschlossen, intraoperativ erfolgt die Untersuchung nach erfolgter Kraniotomie. Fuer die Untersuchung wurde das Kontrastmittel als Bolus appliziert und dessen Anflutung im THI-Modus (phase-inversion) erfasst. Die aufgenommenen Bildserien wurden ortsaufgeloest anhand von Zeit-Intensitaets-Kurven ausgewertet.

Ergebnisse: 20 Patienten mit Tumoren unterschiedlicher Histologie wurden eingeschlossen. Praeoperativ waren Tumore, die unterhalb der cellar-media Ebene lokalisiert waren, darstellbar und zeigten eine Mehrperfusion nach Gabe von Sonovue. Lediglich in einem Fall kam es zu einer Minderperfusion (histologisch begruendet). Intraoperativ waren alle Tumore nach Kontrastmittelapplikation mit einer sehr guten Detailaufloesung darstellbar und von umgebenden anatomischen Strukturen zu differenzierbar. Waehrend rezidivierender intraoperativer Untersuchungen liess sich Rest-Tumorgewebe identifizieren und von gesundem Gewebe und von Oedem abgrenzen.

Schlussfolgerungen: Die kontrastmittelunterstuetzte Ultraschalluntersuchung ist eine viel versprechende Methode zur Darstellung von Hirntumoren. Insbesondere intraoperativ ist die Tumordarstellung sehr klar und bietet ggf. mit der Moeglichkeit der Auswertung von Zeit-Intensitaets-Verlaeufen die Moeglichkeit zur intraoperativen Resektionskontrolle.

Ultraschallbilder eines 71-jährigen mit einem intrazerebralen Tumor (einer Metastase), mittelspaltnah gelegen. In den Ultraschallbildern lässt sich die Falx als Mittellinienstruktur erkennen, es ist eine Aufnahme vor und eine nach Gabe von Sonovue abgebildet, sowie ein Parameterbild (peak - intensity).