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DOI: 10.1055/s-2006-953939
Hochauflösende Mammasonographie/ Duktsonographie im Vergleich mit der endoskopischen Milchgangsspiegelung bei der Diagnostik unklarer Mamillensekretion und intraduktaler Proliferationen
Problemstellung: Die Duktoskopie gewinnt in der Diagnostik unklarer Mamillensekretion und/ oder intraduktaler Proliferationen zunehmend an Bedeutung. Im Vergleich mit der Duktsonographie soll die Wertigkeit der endoskopischen Milchgangsspiegelung anhand von 71 Fällen verglichen werden.
Patienten und Methode: Es wurden retrospektiv die Duktsonographie mit der Duktoskopie verglichen und Durchführbarkeit, Sensitivität und Spezifität untersucht. Dabei wurde die Vierfeldertafel zur Berechnung von Sensitivität, Spezifität benutzt, ein histologisch unauffälliges Milchgangsepithel galt als „gesund“, alle histopathologischen Abweichungen, unabhängig der Dignität wurden als „krank“ bezeichnet.
Ergebnisse: Ausgewertet wurden 71 Duktoskopien, mit histologischen Korrelaten. Nach offener Biopsie fanden sich 3 invasive und 8 DCIS, 3 ADH, 44 Papillome/ Papillomatose und 13 benigne Befunde. Die Machbarkeit ist bei beiden Untersuchungen erwiesen (je n=71, 100%). Die höhere Sensitivität zeigte die Duktsonographie (67,3%), im Vergleich mit der Duktoskopie (55,2%). Die Spezifität der Duktsonographie und der Duktoskopie (je 61,5%) sind in dieser Untersuchung gleich.
Schlussfolgerungen: Zum jetzigen Zeitpunkt zeigt sich eine bessere Wertigkeit der Duktsonographie gegenüber der Duktoskopie, die Anwendbarkeit beider Diagnostika sind gleich gut möglich. Bezüglich der Sensitivität ist die nicht invasive Duktsonographie der minimal-invasiven Duktoskopie überlegen, die Spezifität beider Verfahren ist gleich. Endgültige Aussagen sind aber erst nach einer prospektiven Untersuchung möglich, insbesondere über exakte Duktoskopie-Indikationsstellungen, mögliche Reduktion der Anzahl der Untersuchungen und Reduktion der unnötigen offenen Biopsien.