Ist die Ultraschall-gezielte 14-Gauge-Nadelbiopsie nicht palpabler Brustläsionen eine reelle Alternative zur offenen chirurgischen Biopsie? Eine Validierung anhand 1028 Patientinnen

Problemstellung: Die Falsch-Negativrate der Ultraschall-gezielten 14-Gauge-Nadelbiopsie nicht palpabler Brustläsionen (LCBB) soll an Patientinnen ermittelt werden, welche nach der LCBB eine chirurgische Resektion suspekter Brustläsionen hatten.

Patienten und Methode: In diese retrospektive Analyse wurden 1028 Patientinnen mit sonographisch suspekten Brustläsionen eingeschlossen. Die Patientinnen hatten die chirurgische Exzision unmittelbar nach der LCBB. Die LCBB wurden durch drei erfahrene Radiologen durchgeführt. Ein falsch negatives Ergebnis wurde definiert als pathologisch gesichertes Karzinom, welches in der Histologie der LCBB nicht erkannt wurde. Von dieser Definition ausgenommen waren High-risk-Läsionen, nämlich atypisch duktale und lobuläre Hyperplasien, lobuläres Karzinom in situ, Papillom und Phylloides Tumor.

Ergebnisse: Die LCBB erzielte 271 benigne Läsionen, 86 High-risk-Läsionen und 671 maligne Läsionen. Falsch negative Ergebnisse waren in 9 von 1028 Patientinnen (0,9%) gegeben, von denen jedes einzelne aufgrund der Diskordanz zwischen dem Ergebnis der Ultraschallbildgebung und dem histologischen Ergebnis der LCBB prospektiv erkannt werden konnte. Siebenundzwanzig der 86 High-risk-Läsionen wurden unterbewertet (31,4%).

Schlussfolgerungen: Die Falsch-Negativrate der Ultraschall-gezielten 14-Gauge-Nadelbiopsie von 0,9% ist vergleichbar mit jener veröffentlichter Daten der offenen chirurgischen Biopsie. Deshalb kann die Ultraschall-gezielten 14-Gauge-Nadelbiopsie der Brust als sichere und verlässliche Methode zur Abklärung suspekter nicht palpabler Brustläsionen und als reelle Alternative zur offenen chirurgischen Biopsie bezeichnet werden.