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DOI: 10.1055/s-2006-953924
Was sollte man mit sonographisch zufällig entdeckten Milztumoren machen?
Problemstellung: Eine erstmals im Ultraschall zufällig entdeckte Raumforderung der Milz verursacht ein bekanntes klinisches Problem: Sowohl die B-Mode Sonographie als auch CT und MRT führen häufig nicht zu einer spezifischen Diagnose, so dass nicht klar ist, ob eine histologische Sicherung erforderlich oder sonographisch Verlaufskontrollen gerechtfertigt sind.
Patienten und Methode: Zwischen Oktober 2003 und Mai 2005 wurden 30 Patienten mit einem echogenen primären Tumor der Milz, der zufällig im Rahmen der B-Mode Sonographie entdeckt wurde, in diese prospektive Studie aufgenommen. Bei allen Patienten wurde eine Kontrastmittelsonograhie (KUS) durchgeführt und die Patienten alle drei Monate während des ersten Jahres sonographisch kontrolliert, danach einmal jährlich.
Ergebnisse: Die Größe der Milzläsionen betrug <3cm im Durchmesser bei 21 (70%), zwischen 3–5cm bei 8 (27%) und >5cm bei einem (3%) Patienten. Die Läsionen wurde in echoarme (n=20) und echoreiche (n=10) Raumforderungen durch die B-Mode Sonographie unterteilt. Während der arteriellen Phase zeigte sich eine hyperechogene (n=9), isoechogene (n=6), hypoechogene (n=12) oder eine anechogene (n=3) Konstrastmittelanreicherung im Vergleich zum umgebenden Milzgewebe. Das mediane Follow-up lag bei 13,8 Monaten (3–23 Monaten). Die Läsionen waren bei 24 Patienten in der Größe konstant und sind bei 5 Patienten kleiner geworden. Bei einem Patienten fiel während der Nachuntersuchung eine neue 5mm große Raumforderung auf. Der Patient verweigerte jedoch die empfohlene Splenektomie. Das weitere Follow-up bei diesem Patienten ergab eine konstante Tumorgröße.
Schlussfolgerungen: Echogene primäre Milztumore, die zufällig während einer Routinesonographie aufgefallen sind, können durch regelmäßige sonographische Verlaufskontrollen nachbeobachtet werden.