Ultraschall Med 2006; 27 - V_14_6
DOI: 10.1055/s-2006-953866

Uterusinvolution nach Sectio caesarea- Vergleich Sonographie versus Palpation

B Hinken 1, K Bartz 1, D Arndt 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der EMAU, Greifswald/DE

Problemstellung: Die palpatorische Beurteilung des Uterusfundusstandes postpartum ist eine etablierte Methode zum Erkennen von Involutionsverzögerungen. Nach Sectio caesarea ist die Untersuchung schmerzhafter und der Fundusstand deutlich höher im Vergleich zum Wochenbettsverlauf nach Spontanpartus. Bringt die transabdominale Sonographie hier Vorteile in der Beurteilung?

Patienten und Methode: Bei 65 Patientinen wurde am 4. postoperativen Tag nach primärer oder sekundärer Sectio caesarea (standardisierte modifizierte Misgav- Ladach -Technik) transabdominal der Uterus in drei Ebenen ausgemessen. Außerdem erfolgten zum Vergleich tägliche palpatorische Kontrollen.

Ergebnisse: Durch die Palpation wurde der Uterusfundusstand generell höher beurteilt als bei der sonografischen Kontrolle. Die bei 12 Patientinnen zunächst diagnostizierte Subinvolutio uteri wurde konnte durch die Ultraschalluntersuchung widerlegt werden. Ein signifikanter Unterschied zwischen primärer und sekundärer Sectio ergab sich nicht. In zwei Fällen sahen wir bei der Sonographie zusätzlich ein größeres Bauchdeckenhämatom.

Schlussfolgerungen: Erwartungsgemäß ist die Sonographie der Palpation beim Feststellen des Involutionsvorganges im Wochenbett überlegen. Die Ultraschalluntersuchung wird als deutlich schmerzärmer empfunden und verhindert den prophylaktischen Einsatz von Kontraktionsmitteln, was die Patientenzufriedenheit erhöht. Bei asymptomatischen Zufallsbefunden wie den beschriebenen Bauchdeckenhämatomen sollte man nicht vorschnell eine Revision anstreben. Ob sich allerdings die etwas zeitaufwendigere Sonographie im Wochenbett generell durchsetzt, bleibt abzuwarten.