Gastrointestinaler Stromatumor als Ursache einer Eisenmangelanämie

Problemstellung: Ein 79-jähriger multimorbider Patient wurde wegen einer hypertensiven Entgleisung notfallmäßig stationär eingewiesen. Nebenbefundlich zeigte sich eine mikrozytäre, hypochrome Anämie sowie anamnestisch eine schleichende Allgemeinzustandsverschlechterung bei seit ca. 2 Jahren rezidivierenden Teerstuhlepisoden. In mehrfachen endoskopischen Untersuchungen (Gastroskopien und Coloskopien) war keine Blutungsquelle nachweisbar.

Patienten und Methode: Es wurde zur Abklärung der Hypertonie und der Anämie eine abdominelle Ultraschalluntersuchung im B-Mode und eine Fabduplexuntersuchung (Hitachi EUB 8500, 4MHz-Convex- und 7,5MHz- Linear-Schallsonde) durchgeführt.

Ergebnisse: Es fand sich als Hauptbefund eine 5cm im Durchmesser echoarme rund-ovaläre Raumforderung im linken Mittelbauch, die eindeutig aus einer Dünndarmschlinge hervorging. In der Farbdoppleruntersuchung zeigten sich arterielle und venöse Gefäße, insbesondere am Übergang vom Darm fand sich eine ausgeprägte Vaskularisation. Es zeigte sich nach operativer Entfernung des Tumors anhand des Dünndarmresektates die histologische Diagnose eines gastro-intestinalen Stromatumores.

Schlussfolgerungen: Die Gastrointestinalen Stromazelltumoren sind seltene mesenchymale Tumoren, die im gesamten Gastrointestinaltrakt auftreten können. Die meisten GIST entstehen im Magen, gefolgt vom übrigen Dünndarm, selten in Kolon/rektum oder Ösophagus. Neben asymptomatischen Tumoren finden sich auch uncharakteristische abdominelle Schmerzen sowie akute untere gastrointestinalen Blutungen. Wegen des potentiell malignen klinischen Verlaufes ist die frühzeitige operative Resektion die Therapie der Wahl. Da sich Dünndarmblutungen häufig der endoskopischen Darstellung entziehen sollte die Sonographie bei einer ungeklärten Eisenmangelanämie mit zu den frühzeitigen diagnostischen Untersuchungen gehören.