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DOI: 10.1055/s-2006-953736
Rate der Brustrekonstruktionen bei Patientinnen mit einem Mammacarcinom nach nicht brusterhaltender Operation
Bezüglich der Rate der Patientinnen, die nach einer nicht brusterhaltenden Operation chirurgisch rekonstruiert werden gibt es keine eindeutigen Aussagen, die anhand von größeren überregional erhobenen Daten getroffen werden können.
Wir haben gemeinsam mit dem Westdeutschen Brustzentrum in Düsseldorf (WBC) die Referenzdaten von insgesamt 4204 Patientinnen mit einem Mammacarcinom (Einschlusskriterium war der ICD-10 Schlüssel C50.ff oder D05.ff) aus 15 Kliniken aus den Jahren 2003 und 2004 ausgewertet. Von diesen Patientinnen wurden 1457 nicht brusterhaltend operiert (34%). 191 (13,1%) der nicht brusterhaltend operierten Patientinnen erhielten eine Mammarekonstruktion.
Bei 23 (12%) der rekonstruierten Patientinnen wurde der Brustaufbau mittels Alloprothese durchgeführt (OPS-Schlüssel 5–883.ff), 99 (51,8%) Patientinnen bekamen ein plastisches Rekonstruktionsverfahren (OPS 5–885.ff z.B. gestielter myokutaner Lappen) und 68 (35,6%) Patientinnen erhielten einen Prothesenwechsel oder einen Expander (andere Rekonstruktionen OPS 5–886.ff). Bei keiner Patientin wurde ein mikrochirurgisches Rekonstruktionsverfahren angewendet.
Das Alter der operierten Patientinnen wurde in Zusammenhang zu einer durchgeführten Rekonstruktion gesetzt. Bei den unter 40jährigen wurden lediglich 26,5% der nichtbrusterhaltend operierten Patientinnen rekonstruiert.
Ziel der Untersuchung ist es, die derzeit geringe Rate der Brustrekonstruktionen unter Einschluss der modernen mikrochirurgischen Rekonstruktionsverfahren im Rahmen einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Gynäkologen und Plastischen Chirurgen zu verbessern und somit unseren Patientinnen eine auf den Einzelfall abgestimmte optimale Therapie anbieten zu können. Das Trauma der operativen Entfernung der weiblichen Brust kann durch eine plastisch-chirurgisch-mikrochirurgische Rekonstruktion abgemildert werden.