Knochendichte und Leptinspiegel bei Patientinnen mit Mammacarcinom

Zielsetzung: Mittels einer prospektiven Fall-Kontroll-Studie sollte der Einfluss der adjuvanten Chemotherapie (Adriamycin und Cyclophosphamid) auf die Knochendichte (BMD) bei prämenopausalen Patientinnen mit Mammacarcinom bestimmt werden. Des weiteren wurden Leptinspiegel gemessen, um seine Bedeutung für die Veränderungen der Knochendichte unter Chemotherapie zu untersuchen.

Methoden: 106 Frauen konnten in die Studie eingeschleust werden: 53 Patientinnen mit neu aufgetretenem Mammacarcinom (Fälle), und 53 nach Alter und body mass index (BMI) gematchte gesunde Frauen (Kontrollen). Leptinspiegel und BMD wurden bei Studieneinschluss, nach sechs und nach zwölf Monaten gemessen. Die Knochendichte wurde mittels dual x-ray absorptiometry (DXA, DPX-L, GE/Lunar) bestimmt. Die Leptinmessungen im Serum erfolgten mittels Radioimmunoassay.

Ergebnisse: Bei der Basismessung zeigten die Patientinnen mit Mammacarcinom einen durchgehend höheren Ausgangswert für die Knochendichte im Vergleich zu den Kontrollen (DXA-LWS T-Score Fälle=0,2 vs. Kontrollen=0,08). Nach zwölf Monaten nahmen die Knochendichtewerte der Fälle signifikant ab (DXA-LWS T-Score Fälle=0,2 auf -0,36; p<0,001, Friedman-Test). Bei den Kontrollen zeigten sich gleiche oder sogar tendenziell bessere BMD-Werte im Verlauf (DXA-LWS T-Score Kontrollen=0,08 auf 0,104).

Der Leptinspiegel erfuhr lediglich in der Fallgruppe einen marginalen Anstieg, der jedoch nicht signifikant war (Leptinspiegel von 14,9µg/ml auf 15,9µg/ml). Die Leptinwerte korrelierten vor allem mit BMI und dem Alter.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der prospektiven Fall-Kontroll-Studie unterstreichen den negativen Effekt einer Chemotherapie auf die Knochendichte bei prämenopausalen Frauen mit Mammacarcinom. Die Leptinwerte hingegen zeigten, nach Berücksichtigung von Alter und BMI, keine signifikanten Korrelationen, so dass Leptin bezüglich der Knochendichteveränderung unter Chemotherapie keine Rolle zu spielen scheint.