Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2006; 03 - P1
DOI: 10.1055/s-2006-953679

Bayerisches Mammographie-Screening: Auswertungen von 200.000 Untersuchungen

SH Heywang-Köbrunner 1, A Crispin 2, D Hoelzel 3, M Baumann 4, F Willgeroth 5, J deWaal 6, R Rothe 7
  • 1Klinikum rechts der Isar der TUM, Mammadiagnostik, München, Deutschland
  • 2LMU, Inst f. med. Informationsverarb., München, Deutschland
  • 3LMU, Inst f. med. Informationsverarb., München, Deutschland
  • 4KVB, Rechenzentrum, München, Deutschland
  • 5Lenkungsausschuss, BMS, München, Deutschland
  • 6Lenkungsausschuss, BMS, München, Deutschland
  • 7Lenkungsausschuss, BMS, München, Deutschland

Das Bayerische Mammographiescreening (BMS): Ergebnisse nach 200.000 Untersuchungen

Das BMS wurde initiiert, um basierend auf dem Allparteienbeschluss von 2003 ein flächendeckendes Qualitätsgesichertes Programm für Mammographiescreening, basierend auf dem dezentralen Gesundheitssystem und den EU-Leitlinien zu realisieren.

Das Programm begann schrittweise in 2 Regionen zunächst mit einer, dann weiteren und erst Ende 2005 mit allen gesetzlichen Krankenkassen.

Die Geräte wurden gemäß EU-Protokoll überprüft, das beteiligte Personal durchlief spezielle Schulungen und musste ausreichende Erfahrungen in der kurativen Mammographie nachgewiesen haben. Alle Mammographien wurden von 2 unabhängigen Befundern geblindet gelesen. Alle Befunde mit mindestens einer Auffälligkeit wurden von einem besonders erfahrenen Drittbefunder end-befundet.

Eine Bewerbung des Programmes durfte bis Ende 2005 nicht durchgeführt werden. Die Teilnahmerate lag bei 33% plus weiteren 7% Selbsteinweiserinnen. Die Detektionsrate liegt entsprechend derzeitigem Erfassungsstand bei etwas über 8/1000, Abklärungsrate unter 3,5%, kurzfristige Kontrollen knapp 2%. Die Rate an detektierten DCIS liegt deutlich über 20%, die Rate an invasiven Karzinomen unter 1cm über 35%, an invasiven Karzinomen unter 1,5cm. Die meisten Parameter, die bereits in der Startphase ermittelt wurden, erfüllen die Forderungen der EU-Leitlinien sehr gut. Die Teilnahmerate erklärt sich durch fehlende Bewerbung und durch die konkurrierenden Strukturen in unserem Gesundheitssystem.

Derzeit erfolgt eine Anpassung an die inzwischen geltenden KFU- Richtlinien und BMVÄ