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DOI: 10.1055/s-2006-953648
Minimal-invasive Diagnostik und adäquate Therapie beim Milchgangspapillom
Milchgangspapillome sind eine häufige Erkrankung der weiblichen Brust, deren Entartungstendenz mit 5–17% angegeben wird. Die exakte Diagnosestellung und nachfolgend komplette Exzision ist damit indiziert.
Die Notwendigkeit dieses Vorgehens soll im Folgenden an 3 Fällen dargestellt werden bei denen die non- und minimal-invasive Diagnostik ein Milchgangspapillom, die offene Biopsie ein DCIS ergab.
Die Frauen sind 51, 52 und 74 Jahre alt. Bei einer Patientin erfolgte die Vorstellung aufgrund einer unklaren rötlichen Sekretion, bei den anderen beiden lag keine Sekretion vor. Mammographisch wurden jeweils BIRADS 2 und 3 Befunde beschrieben, die sonographischen Korrelate sind sono-analog BIRADS 3 klassifiziert worden. Die Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsie bei zwei Patientinnen ergab eine intraduktale proliferierte Papillomatose und ein Milchgangspapillom, bei der dritten Patientin zeigte die zytologische Untersuchung des Mamillenabstrichs den Verdacht auf ein Milchgangspapillom.
Nachfolgend wurde bei allen Patientinnen eine diagnostische Exstirpation durchgeführt die folgende Befunde ergab: DCIS non-high-grade mit Nekrosen und zweimal DCIS non-high-grade ohne Nekrosen. Nach Vorstellung in der Interdisziplinären Brustkonferenz wurde in zwei Fällen Bestrahlung und Tamoxifen empfohlen, einmal die operative Therapie für ausreichend befunden (bei negativen Hormonrezeptoren und Tumorgröße kleiner 5mm).
Die präoperative minimal-invasive Abklärung unklarer Herdbefunde unter Ultraschallsicht ist eine einfache, komplikationsarme und von der Patientin gut tolerierte Methode. Auch bei BIRADS 3 Befunden, kann die Abklärung von Vorteil sein, was die vorgestellten Fälle belegen.
Bezüglich der Papillome ist die komplette Exzision der Läsion notwendig, da hier eine Precursor-Läsion vorliegt. Zusätzlich sollen die hier aufgeführten Fälle die Möglichkeit der Koinzidenz mit DCIS-Erkrankungen zeigen.