Aktuelle Neurologie 2006; 33 - V98
DOI: 10.1055/s-2006-952995

Sonographisches Monitoring der hämorrhagischen Transformation von akuten supratentoriellen Hirninfarkten

G. Seidel 1, K. Meyer-Wiethe 1, H. Cangür 1, A. Burgemeister 1
  • 1Lübeck

Hintergrund: Die transkranielle Parenchymsonographie (TCS) ermöglicht die Darstellung von frischem intrakraniellen Blut. Entsprechend bietet sich diese Methode zum engmaschigen Monitoring einer hämorrhagischen Transformation (HT) von supratentoriellen Infarkten an.

Methode: Wir untersuchten 22 Patienten mit akutem supratentoriellen Hirninfarkt <36 Stunden nach Symptombeginn mit einem 2MHz Sektorschallkopf (S3, SONOS 5500) transtemporal. Es wurden täglich Kontrolluntersuchungen bis maximal zum 15. Erkrankungstag durchgeführt. Die gewonnenen Bildschleifen wurden offline ohne Kenntnis der Ergebnisse der zerebralen Bildgebung (CCT/MRT) ausgewertet.

Ergebnis: 7 von 8 Patienten mit HT in der Referenzbildgebung konnten mit der TCS identifiziert werden, eine falsch positive HT wurde diagnostiziert (Sensitivität: 88%, Spezifität: 99%). Die maximale Fläche der HT nahm zwischen Tag 2 und 10 zu, die Signalintensität war zwischen dem 1. und 6. Tag konstant und nahm im weiteren Verlauf ab.

Diskussion: TCS ist eine einfach durchzuführende bedside Methode, die es erlaubt hämorrhagische Transformationen zu diagnostizieren und im Verlauf darzustellen. Die Echomorphologie und die Größe der HT ändert sich in der Frühphase des akuten Hirninfarktes.