Fragestellung: Eruiert wurden Indikationen, klinische Parameter und CTG-Veränderungen bei Geburtseinleitungen am Termin mit Misoprostol (Cytotec®) oder Dinoprostongel am Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin. Studiendesign: Retrospektive Datenerhebung von 1000 Schwangeren zur Geburtseinleitung vom 1.1.2003 bis 24.5.2004. Methodik: Das Medikament der Wahl für eine Geburtseinleitung war Misoprostol, Ausschlusskriterien für dessen Einsatz waren Zustand nach Sectio, Gemini, HELLP-Syndrom, und je nach Schweregrad pathologische CTG oder Dopplersonogramme, sowie Hypotrophie des Feten. Im Falle einer Kontraindikation wurde Dinoprostongel verabreicht. Diese unterschiedlichen Anwendungskriterien lassen keinen Vergleich der beiden Gruppen zu, dennoch erscheint die Betrachtung der Datenlage sinnvoll. Misoprostol wurde oral verabreicht, mit einer Initialdosis von 25µg, gefolgt von 50µg und 100µg alle 4 Stunden. Dinoprostongel wurde 6stündlich vaginal appliziert, maximal zweimal am Tag. Ergebnisse: In dem erwähnten Zeitraum wurden insgesamt 1000 von 4249 (23,5%) Geburten eingeleitet. 792/1000 (79,2%) der Schwangeren erhielten Misoprostol oral zur Geburtseinleitung, 208/1000 (20,8%) Dinoprostongel. Auf Grund von CTG-Veränderungen oder frustraner Einleitung musste in der Cytotec®-Gruppe bei 37 (4,7%) der Schwangeren zu Dinoprostongel gewechselt werden, in der Dinoproston-Gruppe bei 22 (10,6%) zu Cytotec®. Nach Misoprostolgabe zeigten sich CTG-Veränderungen im Median bei 20 Minuten (14/25). Dies konnte auch bei wiederholter Gabe nach 17–18 Minuten beobachtet werden. Maternale und kindliche Parameter waren in beiden Gruppen ähnlich. Schlussfolgerung: Das Regime zur Geburtseinleitung mit Misoprostol und Dinoprostongel hat sich über mehrere Jahre als verlässliche und erfolgreiche Methode bewährt. Traten Veränderungen im CTG nach Misoprostol auf, so konnten sie überwiegend 18 bis 20 Minuten nach Applikation beobachtet werden [1].