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DOI: 10.1055/s-2006-952857
Der Einfluss von Ginkgo biloba – Extrakt auf die uterine Perfusion bei Sterilitätspatientinnen
Fragestellung: Die uterine Perfusion stellt eine bedeutende Einflussgröße für den Erfolg der assistierten Reproduktion dar. Der Phosphodiesteraseinhibitor Sildenafil verbesserte zwar die Durchblutung des Uterus sowie das Endometriumwachstum, jedoch mit beträchtlichen Nebenwirkungen. Der Extrakt des chinesischen Ginkgo-Baumes ist für seine durchblutungsfördernden Eigenschaften bei guter Verträglichkeit bekannt, wurde allerdings auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin bislang nicht untersucht.
Methodik: 69 Patientinnen unseres Zentrums für Reproduktionsmedizin wurden nach positivem Screening auf eingeschränkte uterine Perfusion (mittlerer Pulsatilitätsindex beider Aa. uterinae >2,00) und mehrfachen erfolglosen Versuchen der assistierten Reproduktion (Median: 4 Zyklen) in eine prospektive Studie eingeschlossen. Die Endometriumhöhe und der Pulsatilitätsindex beider Aa. uterinae wurden in der Mitte eines Spontanzyklus durch Transvaginalsonographie gemessen (LOGIQ 400 Pro, GE Medical Systems, 7 MHz Transvaginalsonde). Nach Behandlung mit Ginkgoblättertrockenextrakt (10: 1) 243mg/d (Ginkgo 405 duopharm, DUOPHARM, Bad Aibling, 3×2 Drg./d) über zwei Zyklen wurde die sonographische Untersuchung am selben Tag des übernächsten Spontanzyklus wiederholt. Die Befunde vor und nach Medikation wurden mit Hilfe des Wilcoxon-Testes verglichen.
Ergebnisse: Nach Anwendung von Ginkgo-Extrakt beobachtete man eine signifikante Zunahme der Endometriumhöhe (Median: 8,2mm vs. 8,8mm; p=0,001). Der Pulsatilitätsindex der Aa. uterinae sank während der Behandlung signifikant (Median: 2,95 vs. 2,51; p=0,0006). Nebenwirkungen wurden nicht registriert.
Schlussfolgerung: Nach den positiven Effekten von Ginkgo-Extrakt auf die uterine Perfusion und die Endometriumhöhe sollte ein Nutzen des pflanzlichen Wirkstoffes für Problemkollektive der assistierten Reproduktion in plazebokontrollierten Doppelblindstudien abgeklärt werden.