Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_G_03_27
DOI: 10.1055/s-2006-952743

Die FIPS-Studie (Fetale Programmierung–Intrauterine Wachstumsrestriktion–Plazentare Marker–Studie)

E Struwe 1, MW Beckmann 2, H Blessing 1, J Dötsch 1, L Drexel 1, J Frenzel 3, T Goecke 2, B Hauck 1, M Kirschbaum 4, B Meurer 5, J Möller 6, C Plank 1, C Scheler 7, RL Schild 2, E Schleussner 8, A Stuppy 1, M Weidinger 1, H Winzer 8
  • 1Kinder- und Jugendklinik, Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
  • 2Universitätsfrauenklinik Erlangen, Erlangen
  • 3Frauen- und Geburtsklinik, Klinikum Winterberg, Saarbrücken
  • 4Caritasklinik St. Theresia Saarbrücken, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Saarbrücken
  • 5Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, Erlangen
  • 6Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Saarbrücken
  • 7Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Halle/Saale
  • 8Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universität Jena, Jena

Die intrauterine Wachstumsrestriktion ist mit einem erhöhten Risiko für die spätere Entwicklung von metabolischen, kardiovaskulären und neuroendokrinen Erkrankungen verbunden. Außer dem Geburtsgewicht gibt es jedoch bislang keine prädiktiven Marker, um das individuelle Risiko besser einschätzen zu können. Es wurde deshalb die FIPS-Studie konzipiert, um plazentare Marker zu finden, die bei Kindern mit intrauteriner Wachstumsrestriktion frühzeitig nach der Geburt ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Kleinwuchs, Adipositas, gestörter Glukosetoleranz oder arterieller Hypertonie vorhersagen, so dass eine Risiko-adaptierte Sekundärprävention ermöglicht werden kann. Hierfür werden Plazenta- und Nabelschnurproben von je 200 IUGR-Neugeborenen und normalgewichtigen Kontrollkindern asserviert. Anschließend werden die Kinder für 6 Jahre einmal pro Jahr nachuntersucht. Die IUGR-Probanden werden zwischen den Schwangerschaftswochen 30+0 und 41+0 eingeschlossen, wenn das Geburtsgewicht unter der 10. Perzentile nach Voigt gelegen hat und pränatal pathologische Dopplermessungen der Aa. uterinae vorgelegen haben. Die Kontrollkinder sollten ein Geburtsgewicht zwischen der 25. und 75. Perzentile nach Voigt und ebenfalls ein Gestationsalter zwischen 30+0 und 41+0 Wochen aufweisen. Als Ausschlusskriterien gelten Mehrlingsschwangerschaften, diabetische Stoffwechsellage der Mutter und prä- und postnatale Erkrankungen, die mit gestörtem Wachstum einhergehen. Die wissenschaftlichen Untersuchungen beinhalten die Durchführung von Gen-Arrays aus Plazentagewebe, anhand derer potentielle Kandidatengene identifiziert werden. Weiterführende Messungen sollen zeigen, ob diese Kandidatengene eine pathogenetisch relevante Rolle in der humanen Plazenta oder der fetoplazentaren Einheit spielen. Langfristig wird ihre Eignung als prädiktiver Marker überprüft. Die FIPS-Studie ist weiterhin offen für die Teilnahme weiterer interessierter Zentren (fips-studie@web.de)!