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DOI: 10.1055/s-2006-952680
Überwachung einer intramuralen Schwangerschaft mittels transvaginaler 3D-Sonographie
Eine 35 jährige 10 Gravida 1 Para stellte sich in der 9+2 Schwangerschaftswoche mit dem Verdacht auf einen missed abortion vor. Anamnestisch gingen ein hysteroskopische Septumdissektion bei Uterus subseptus sowie 9 Cürettagen aufgrund von spontanen Abortgeschehen wie auch Schwangerschaftsabbrüchen voraus. Mittels der 3D-Sonographie konnte bei den schwierigen intracavitären Verhältnissen eine intramurale Gravidität diagnostiziert werden. Bei Beschwerdefreiheit und vorerst abfallendem ß-HCG (24733 auf 8066 U/l in 48 Stunden) wurde ein konservativ überwachendes Management vereinbart. Einmalig wurde 50mg Methotrexat im Verlauf verabreicht. Der sonographische Verlauf mittels transvaginaler 3D- und Dopplersonographie dokumentierte eine zusehends bessere Abgrenzbarkeit, eine langsame Volumenreduktion und einen kontinuierlichen Anstieg des Gefäßwiderstandes. Eine Negativierung des ß-HCGs wurde nach 7 Wochen erreicht. Die Patientin war stets beschwerdefrei und weist inzwischen keine sonographischen Residuen mehr auf.
Der vorliegende Fall dokumentiert die Einsatzmöglichkeiten der 3D-Technologie als sinnvolle Ergänzung des konventionellen Ultraschalles. Besonderer Vorteil liegt in der koronaren Schnittebene, welche insbesondere die Beurteilung des Cavum uteri und der Tubenabgänge ermöglicht. So hat sich die 3D-Sonographie in der Diagnostik von Uterusanomalien in den letzten Jahren zusehends etabliert. Mit Hilfe der 3D-Sonographie wurden beispielsweise bei 23,8% der Patientinnen mit habituellem Abort Uterusfehlbildungen detektiert. Beschrieben wurde ebenso die Diagnose und das Management einer Gravidität in einer Uterotomienarbe unter Einsatz von 3D-Sonographie. Aufgrund der erschwerten Operationsbedingungen wird bei der asymptomatischen intramuralen Schwangerschaft ein nichtinvasives Vorgehen bevorzugt. Da jedoch auch bei fallendem ß-HCG eine Volumenzunahme des Trophoblasten, Ruptur und/oder Blutung eintreten kann, ist eine adäquate bildgebende Überwachung notwendig.