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DOI: 10.1055/s-2006-952654
Differentielle Expression von MSH2 und MLH1 in Tumorzellen der Brust
Einleitung: Bei malignen Erkrankungen der Brust konnte in verschiedenen Studien eine veränderte Expression von Proteinen des Mismatch-Repair-Systems (MMR) gezeigt werden. Defekte in Genen des MMR können direkte Auslöser für maligne Erkrankungen sein, wie im Fall der hereditären nicht-polypösen kolorektalen Karzinome (HNPCC). Das MMR-System dient zur Reparatur von DNA-Schäden bei der Replikation und der Rekombination des Genoms. Es wirkt zusätzlich als Sensor der Zelle und vermittelt genomische Unregelmäßigkeiten an Proteine der Zellzykluskontrolle, um die DNA-Reparatur zu verstärken oder die apoptotische Kaskade auszulösen. Das MMR-System ist bei proliferierenden Zellen besonders aktiv und besteht aus Proteinen, die an die DNA-Fehlpaarungen binden (MSH2, MSH3 oder MSH6) und aus Nukleasen, die homolog zu bakteriellen MutL Endonukleasen bezeichnet sind (MLH1, MLH3 und PMS2).
Material und Methoden:
40 Gewebeproben von Mammakarzinomen sowie 10 benigne Gewebeproben wurden untersucht. RNA-Extraktion und reverse Transkription wurden nach Standartprotokollen durchgeführt. Das Expressionsniveau der Gene MSH2, MLH1 und PMS2 wurde mittels real-time PCR bestimmt, gegen zwei housekeeping-Gene normalisiert und statistisch ausgewertet.
Ergebnisse:
Wie bereits immunhistochemisch gezeigt werden konnte, ist die Expression von MSH2 auf RNA-Niveau im Tumorgewebe im Vergleich zu Normalgewebe statistisch-signifikant erhöht. Dies konnten wir in gleicher Weise für MLH1 nachweisen. PMS2 dagegen ist in beiden Gruppen gleich stark exprimiert.
Diskussion:
Die Ergebnisse stützen die Vermutung, dass Gene des DNA–Reperaturmechanismus eine regulierende Funktion bei Malignomen der Brust spielen. Zur Zeit überprüfen wir, inwieweit die Expression von Genen und Proteinen des MMR-Systems Art und Schwere von malignen Erkrankungen der Brust bedingen. Dabei untersuchen wir insbesondere den Einfluss von Zytostatika auf das Expressionsmuster des Mur-Systems und ob Besonderheiten mit vorhandener Chemoresistenz einhergehen.