Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_G_02_33
DOI: 10.1055/s-2006-952600

Untersuchung der Plazentadurchblutung nach Hämodilutionstherapie bei Risikoschwangerschaften: Überprüfung des Therapieerfolgs mittels Powerdoppler-Sonographie

P Engemann 1, H Jörn 1, C Mundhenke 2, L Tschakert 1, W Rath 1
  • 1Universitätsfrauenklinik der RWTH Aachen, Aachen
  • 2Universitätsfrauenklinik Kiel, UK-SH, Campus Kiel, Kiel

Fragestellung: Führt eine Hämodilutionstherapie bei Risikograviditäten zu einer Änderung des intraplazentaren Blutflusses und kann dies nicht invasiv und in-vivo nachgewiesen werden?

Methoden: Bei 32 Schwangeren (Hämatokrit >38%, sonographisch gemessener Abdomenumfang <5.Perzentile und/oder Dopplerbefund der Arteria umbilicalis RI >60.Perzentile bzw. der Arteria uterina RI >90.Perzentile) führten wir im Median in der 29. Woche eine Hämodilution durch (1–4 Zyklen 500ml Hydroxyäthylstärke 10%/500ml Ringerlactat pro die für 14 Tage). Vor und 90 Minuten nach Abschluss der Therapie erfolgte eine Ultraschalluntersuchung im Powerdopplermodus. Die Einstellung des Geräts war konstant. Das Dopplerfenster wurde über den parenchymatösen Teil der Plazenta gelegt (unter Vermeidung der Nabelschnurgefäße und der Blutgefäße der Chorion- bzw. der Basalplatte). Der Dispersionskoeffizient (DK: Standardabweichung der lokalen Mittelwerte/globalen Mittelwert einer intensitätsgewichteten Farbpixelverteilung im 8×4 Block), das "Inverse Difference Moment" (IDM) sowie das "Second Angular Moment" (SAM) der co-occurrence – Matrix wurden mittels speziell hierfür entwickelter Software berechnet.

Ergebnisse: In 15/32 Fällen ergab sich ein günstiger Ausgang der Schwangerschaft (medianes Gestationsalter 39 Wochen; medianes Geburtsgewicht 2890g). Bei allen drei Parametern zeigte sich eine signifikante Veränderung der Werte nach der Therapie. Bei 17/32 Patientinnen musste die Schwangerschaft im Bereich der Frühgeburt aufgrund einer fetalen Notsituation beendet werden (medianes Gestationsalter 33 Wochen; medianes Geburtsgewicht 1690g). Für keinen der drei Parameter fanden wir eine signifikante Veränderung der Resultate nach der Therapie.

Schlussfolgerung: In Fällen mit günstigem Ausgang der Schwangerschaft konnten wir durch die Hämodilution eine Verbesserung des Blutflusses innerhalb der Plazenta im Sinne unserer Analyse nachweisen.