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DOI: 10.1055/s-2006-952532
Die kolposkopisch geführte Biopsie in Abhängigkeit vom Erfahrungsstatus–Bedeutung für die Praxis
Einleitung: Bei zunehmender Inzidenz von auffälligen zytologischen und kolposkopischen Befunden ist die sichere Indikationsstellung bedeutsamt. Eine histologische Sicherung der Verdachtsdiagnose sollte die Voraussetzung für eine Konisation sein. Beim Aufbau einer Dysplasiesprechstunde wurde der Wert einer kolposkopisch geführten Biopsie unter Berücksichtigung zunehmender Erfahrung ermittelt. Material und Methoden: Von 76 zur Konisation zugewiesener Pat. mit einsehbarer Transformationszone wurde eine kolposkopisch dirigierte Probeexcision entnommen. Der kolposkopische Befund und die histologischen Diagnosen der Biopsie und des Konisats wurden verglichen. Die ersten 45 wurden den restlichen Befunden gegenübergestellt. Ergebnisse: Innerhalb der ersten Untersuchungsreihe konnte in 33 von 45 Fällen (73,33%), innerhalb der zweiten in 27 Fällen (87.01%), die kolposkopische Verdachtsdiagnose durch die Konisation bestätigt werden. In 32 von 45 Fällen (71,1%) stimmte die Histologie von Biopsie und Konisat im ersten und in 28 Fällen (90,32%) im zweiten Auswertungszeitraum überein. Karzinome wurden nie und CIN III nur in 1 Fall (PE CIN II) durch Kolposkopie und PE unterbewertet. Diskussion: Die Spezifität von 95% und Sensitivität von 30–60% einer einmaligen und 93% einer viermalig durchgeführten Zytologie sprechen bei einer Sensitivitäten von 88–97% und Spezifitäten zwischen 61–79% der Kolposkopie für eine kolposkopisch geführt Biopsie. Dadurch erhöht sic die Sensitivität und Spezifität der Diagnose auf über 98%. Durch die Triage mittels Zytologie, Kolposkopie und Biopsie erreichten wir eine Sensitivität von 100% für die Entdeckung eines CIN III bzw. eines Karzinoms. Schlussfolgerungen: Die Untersuchung konnte zeigen, dass mit der kolposkopisch geführten Biopsie eine sehr zuverlässige und schnell zu erlernende diagnostische Methode vorhanden ist. Bei einsehbarem, pathologischem kolposkopischen Befund sollte die bioptische Sicherung Vorraussetzung zur Operation sein.