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DOI: 10.1055/s-2006-952452
Schwere Präeklampsie mit fetaler Zentralisation in der 24. SSW- geburtshilfliches Managment und fetal outcome
Fragestellung: Lässt sich bei symmetrischer Retardierung, Nullflow in der A. umbilicalis, fetaler Zentralisation und schwerer Pfropfpräeklampsie in der 24. SSW unter geeigneter Überwachung noch eine Verlängerung der Schwangerschaftsdauer erreichen? Methode: Anhand einer Kasuistik wird der Behandlungsverlauf und die Wertigkeit des arteriellen und vor allem des venösen fetalen Dopplers für die Entscheidung zum Beenden der Schwangerschaft sowie das fetal outcome dargestellt. Ergebnisse: Aufnahme einer 23 jährigen II- Gravida, Nullipara (Z.n. Spätabort in der 20.SSW) in der 24+0 SSW als Verlegung aus einer auswärtigen Einrichtung wegen schwerer Pfropfpräeklampsie, Nullflow in der A. umbilicalis und symmetrischer Retardierung von ca 2 Wochen. Wir fanden zustäzlich eine fetale Zentralisation. Nach Absprache mit den Neonatologen konnten wir durch engmaschige arterielle und venöse fetale Dopplersonographie unter moderater antihypertensiver Therapie der Mutter (Ausgangsspitzenwerte bis 220/120) eine Verlängerung der Schwangerschaftsdauer bis zur 25+6 SSW erreichen und führten erst bei persistierendem reverse flow in der A. umbilicalis, pulsatilem venösen Doppler und Abnahme der A-Welle im Ductus venosus die primäre Sectio caesarea durch. Es wurde ein Knabe von 505g, 31 cm Länge mit APGAR 6/7/8 und NA pH 7,34 entwickelt. Das Kind konnte nach längerem stationären Aufenthalt in der Neonatologie dann annähernd zum errechneten Entbindungstermin entlassen werden. Schlussfolgerung: Bei früher Plazentainsuffizienz mit hämodynamischer Einschränkung und Zentralisation kann unter Nutzung vor allem des venösen Dopplers eine Verlängerung der Schwangerschaftsdauer bei kritischem Tragzeitalter erreicht werden.