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DOI: 10.1055/s-2006-952248
Nicht-invasive Überwachung des Effekts antiangiogener Therapie in einem neuartigen transgenen Mausmodell für Endometriose
Die Endometriose ist eine häufige Erkrankung von Frauen im reproduktiven Alter. Bisherige Therapieansätze sind zumeist mit umfangreichen Nebenwirkungen und Rezidiven verbunden. Neuartige Therapiekonzepte, wie die Unterdrückung der Angiogenese, werden derzeit diskutiert. Wir beschreiben hier ein neuartiges transgenes Endometriose-Mausmodell, mit welchem der Effekt von antiangiogener Therapie in vivo nicht-invasiv überwacht werden kann.
Zunächst wurde eine transgene Maus geschaffen, bei der Firefly Luciferase über den humanen Ubiquitin C Promotor exprimiert wird. Endometrium von diesen Mäusen wurde in das Abdomen von Wild-Typ Mäuse transplantiert. Diese Tiere wurden dann mit Angiogeneseinhibitoren behandelt und die Biolumineszenzintensität der transgenen Läsionen jeweils nach Injektion von Luciferin im Verlauf transabdominal gemessen und mit der Grösse der Herde verglichen.
Die Lage der Endometrioseherde entsprach der Lokalisation des Lumineszenzsignals. Über einen Zeitraum von 4 Wochen korrelierte die zunehmende Grösse der Läsionen mit der steigenden Intensität der Biolumineszenz. Ein Signal der intraabdominal liegenden Herde war bei i.v. Injektion von Luciferin erst nach 4–7 Tagen, nach i.p. Injektion von Anfang an nachweisbar. Therapie mit den Angiogenesehemmern Caplostatin oder mP-1 verzögerte das Auftreten der Biolumineszenz (i.v. Injektion von Luciferin) um einige Tage im Vergleich zur Kontrollgruppe, aufgrund der verzögerten Verbindung der Endometrioseherde zum Blutkreislauf. Weiterhin war die Intensität des Signals während 5-wöchiger Caplostatintherapie vermindert. Dies korrelierte mit der Wachstumsunterdrückung der Endometrioseherde (59%) und einer verminderten Dichte von Blutgefässen in Herden der Inhibitorgruppe.
Dieses neuartige Mausmodell ermöglicht die nicht-invasive Überwachung antiangionener Therapie in Endometrioseherden. Der Angiogenesehemmer Caplostatin unterdrückt das Wachstum von Endometrioseherden in diesem Model wirkungsvoll.