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DOI: 10.1055/s-2006-952179
Zusammenhänge zwischen Mammakarzinomzellen und dem zellulären Immunsystem
Das zelluläre Immunsystems spielt die entscheidende Rolle bei der Abstossung von Zellen, die sich durch spezifische Antigene auszeichnen. Bei Tumorzellen kommt es zur Bildung zahlreicher neuer Antigene. So konnten wir bei 68% der primären Mammakarzinompatientinnen tumorantigen-reaktive T-Memory Zellen (TMC, CD45+R0) im Knochenmark (BM), jedoch kaum im peripheren Blut mittels INF-gamma-ELISpot nachweisen. Vor allem Patientinnen, die einen hoch- bis mittelgradig differenzierten, hormonrezeptorpositiven Tumor aufwiesen, waren BM positiv. Diese TMC konnten durch eine Restimulation mittels tumorantigen-gepulster dendritischer Zellen (DC) in vitro Funktionenentwickeln wie IFN-gamma-Produktion und Herausbildung einer Zytotoxizität. Diese antitumorösen Effekte waren CD8+ vermittelt, wobei aber auch eine TH2 Komponente eine Rolle zu spielen scheint. Um diese Funktionen in vivo zu testen wurde ein kürzlich etabliertes NOD/SCID Mausmodell genutzt, das die Anzucht humaner invasiver Tumorzellen und die Behandlung dieser mittels autologer Immunzellen erlaubt. Humane Mammakarzinomtellen wurden in diese Mäuse implantiert. Sie zeigten nach wenigen Tagen ein invasives Wachstum, Expression tumorassziierter Antigene (TAA) und Zytokeratinproduktion. 5×106 autologe T-Memory Zellen des BM, die mittels TAA-gepulsten DC reaktiviert worden waren, wurden zusammen mit 1×106 gepulsten DC in die Maus injeziert. Die T-Zellen zeigten eine Infiltration des Tumor binnen 7 Tagen, eine weitere Zellproliferation und eine zytotoxische Aktivität gegen Tumorzellen durch Apoptoseinduktion. In 80% der therapierten Mäuse kam es zu einer signifikanten Reduktion der Tumoren. Zusammenfassend stellen wir fest, dass im Knochenmark der Mehrzahl von Patientinnen mit Mammakarzinom tumorantigen-reaktive T-Zellen existieren, die ein antitumoröses Potential besitzen.