Z Gastroenterol 2006; 44 - K87
DOI: 10.1055/s-2006-951276

Haemoorhagischer Schock durch Einblutung in ein großes Leberadenom

L Mirow 1, M Kleemann 1, P Hildebrand 1, U Roblick 1, C Bürk 1, HP Bruch 1
  • 1Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Germany

Einleitung: Adenenome der Leber sind sehr seltene Tumoren und bieten demzufolge nur wenig Gelegenheit, zu Komplikationen zu führen. Einblutungen in benine Tumoren sind beschrieben, führen aber praktisch lediglich zu Schmerzsymptomatik und eigentlich nie zu massiven Blutungen bzw. zum haemorrhagischen Schock.

Case report: Wir berichten den Fall einer 30-jährigen Frau, welche in kreislaufinstabilem Zustand mit der Diagnose eines eingebluteten Lebertumors in unsere Klinik verlegt wurde. Die Patientin wurde notfalllaparotmiert und es stellte sich ein ca. Kindskopfgroßer praller Tumor des linken Leberlappendar, welcher bereits kurz vor der Perforation stand. Es wurde nach kompletter Mobilisation eine Hemihepatektomie links ausgeführt. Die Mutter von 2 Kindern erholte sich von dem Notfalleingriff und konnte 20 Tage nach der Primäroperation entlassen werden. Die histologische Untersuchung des Präparates ergab die Diagnose eines Leberadenoms.

Schlussfolgerung: Adenome der Leber können in sehr seltenen Fällen durch Einblutung zum lebensbedrohlichen Schock führen. Schnelles chirurgisches Handeln und komplexe Eingriffe unter Notfallbedingungen sind erforderlich, um diese Situationen zu beherrschen.