Für Patienten mit Lebermetastasen ist ein potentiell kurativer chirurgischer Eingriff bei nur 10–15% der Patienten möglich. Bei technischer irresektabilität kommen ablative Verfahren zum Einsatz. Bei der RFA erfolgt die lokale Applikation von hochenergetischem Wechselstrom mit Gewebserwärmungen auf über 60°C mit Proteindenaturierung und schließlich Zelltod.
Bei einem 75-jährigen Mann wurde 2001 eine Trisektorektomie rechts mit ausgedehnter Lymphadenektomie und Roux-Y-Hepatikojejunostomie wegen eines Gallenblasenkarzinoms durchgeführt. 2004 erfolgte wegen eines stenosierenden die Harnblase infiltrierenden Sigmakarzinoms eine laparoskopische Sigmaresektion mit Teilexzision der Harnblase. Nach Histochemie des Kolonresektates wurde der Verdacht auf Metastase des Gallenblasenkarzinoms geäußert. Ende 2005 fiel in der MRT eine solitäre 2,8×2,7cm messende Läsion subdiaphragmal im Segment 2 des hypertrophierten linken Leberlappens auf. Aufgrund der anatomischen Lage, wurde diese als primär nicht resektabel eingestuft und der Entschluss zur RFA getroffen. Postablationem stellte sich ein 12mm messender Restbefund dar, woraufhin eine Reablation erfolgte. Im postinterventionellen Kontroll-CT zeigte sich kein hepatischer Restbefund, lediglich ein 5mm messender Perikarderguß. Am Folgetag wurde der Patient entlassen. Er stellte sich in der folgenden Woche in reduziertem Allgemeinzustand (Tachykardie, Hypotonie, Fieber, obere Einflussstauung) erneut über die Rettungsstelle unseres Hauses vor. Im Herzecho kam ein ausgeprägter Perikarderguss zur Darstellung. Nach Punktion entleerte sich 1,5l Pus. Postpunktionem zunächst deutliche klinische Besserung und Fortsetzen der Diagnostik. Hierbei fiel eine abszessverdächtige Struktur im thermoabladierten Areal mit einer mittels Kontrastmittel nachweisbaren hepato-perikardialer Kommunikation auf. Nach Punktion auch hier Pusentleerung. Im weiteren Verlauf konnte eine Entlastung des nachlaufenden Perikardergusses durch Spülung des Leberherdes erreicht werden. Mit diesem Spülregime und Antibiose konnte der Patient nach 3 Wochen nach Hause entlassen werden. Eine hepato-perikardiale Fistel mit Perikardempyem als Komplikation nach RFA wegen Lebermetastasen wurde bisher in der Literatur nicht beschrieben.