Z Gastroenterol 2006; 44 - K77
DOI: 10.1055/s-2006-951266

Ungewöhnliche Metastasierung eines Kolonkarzinoms

T Mansfeld 1, A Brügge 1
  • 1Pius-Hospital, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Oldenburg, Germany

Der heute 72-jährige Patient hatte sich 1985 wegen eines Kolonkarzinoms einer Hemikolektomie rechts unterziehen müssen. Nach 10-jährigem rezidivfreien Verlauf wurde 1995 eine pulmonale Metastase linksseitig operativ entfernt.

Nun führten in 2005 eine CEA-Erhöhung sowie ansteigende Cholestase-Parameter zur endoskopischen Ultraschalldiagnostik. Hierbei wurde eine Raumforderung im Pankreaskopf erkannt, die sich bioptisch als weitere Metastase des Kolonkarzinoms darstellte. Zusätzlich wurde eine kleine Raumforderung rechts pulmonal nachgewiesen. Angsichts des langen Verlaufs entschied das Tumorboard für eine partielle Duodenopankreatektomie sowie eine Mittellappenresektion rechts.

Schlussfolgerung: Die Metastasierung eines Kolonkarzinoms in den Pankreaskopf ist extrem selten und erfordert eine individuelle Entscheidung über die Therapie. Die Whipple'sche Operation kann in seltenen Fällen auch zur Metatstasenchirurgie indiziert sein.