Z Gastroenterol 2006; 44 - K69
DOI: 10.1055/s-2006-951258

Der seltene Fall einer isolierten metachronen Milzmetastase nach Kolon-Karzinom

A Hinz 1, R Bouchard 1, S Farke 1, UJ Roblick 1, CG Bürk 1, HP Bruch 1
  • 1UK S-H, Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Germany

Ein 71-jähriger Patient wird nach stattgehabter Hemikolektomie links aufgrund eines Kolonkarzinoms (pT3, pN2, M0) 2003 mit einem neu diagnostiziertem Anstieg des Tumormarkers (CEA >120 ng/ml.) vorgestellt. Bereits auswärts eingeleitete diagnostische Schritte inklusive MRT, Koloskopie und Szintigraphie blieben unauffällig. Die weitere nun interdisziplinär ausgelegte Diagnostik und Therapie des Patienten führte zur Komplettierung des notwendigen Stagings zur Aufnahme in die Klinik für Innere Medizin. Sonographisch als auch computertomographisch konnte eine 6cm große Raumforderung der Milz nachgewiesen werden. Dieser Befund konnte in der PET im Sinne einer erhöhten Glukosestoffwechselaktivität in Projektion auf die Milz bestätigt werden. Bei somit hochgradigem Verdacht auf eine solitäre Milzmetastase erfolgte im Januar 2006 die Splenektomie mit Lymphadenektomie des Pankreasschwanzes. Die histologische Aufarbeitung des Präparates bestätigte eine 5cm große solitäre Metastase eines mittelgradig differenzierten Kolonkarzinoms. Da der Patient bereits nach der Operation des Primärtumors chemotherapiert wurde wird auf ausdrücklichen Patientenwunsch in dieser Situation auf eine weitere adjuvante Therapie zugunsten einer engmaschigen Nachsorge verzichtet.

In der Literatur sind Fälle kolorektaler isolierter Milzmetastasen selten beschrieben und größtenteils als Kasuistiken dargestellt.