Z Gastroenterol 2006; 44 - K57
DOI: 10.1055/s-2006-951246

Das Waterloo der perkutanen Dilatationstracheotomie – Kasuistik zum Komplikationsmanagement der Trachealverletzung (Video-Demo)

M Panzica 1, W Knitsch 2, N Emmanouilidis 2, R Lück 2, J Klempnauer 2, GFW Scheumann 2
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Unfallchirurgie, Hannover, Germany
  • 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Visceral- und Transplantationschirurgie, Hannover, Germany

Seit Einführung der perkutanen Dilatationstracheotomie (PDT) durch Ciaglia 1985 hat sich die endoskopisch kontrollierte PDT nach Ciaglia Blue Rhino, Griggs und Fantoni zunehmend zur Standardmethode in der Intensivtherapie von Langzeitbeatmeten entwickelt. Die Vorteile der schnellen, einfachen und logistisch autarken Durchführung auch durch nicht-chirurgisch ausgebildete Intensivmediziner stehen bei unkritischer Anwendung lebensbedrohlichen Komplikationen wie Blutungen, Spannungspneumothorax, Tubusfehllage und Trachealhinterwandverletzungen gegenüber. Insbesondere Trachealverletzungen nehmen wegen fehlender Therapieoptionen und Oxygenierung häufig einen fatalen Ausgang. Unsere Kasuistik über eine Trachealhinterwandverletzung nach Ciaglia Blue Rhino PDT gibt Empfehlungen zum erfolgreichen Airwaymanagement dieses Notfalls und dokumentiert einen 2 wöchigen Therapieverlauf unter Belassen des Oraltubus, moderater druckgesteuerter Beatmung und engmaschigen bronchoskopischen Verlaufskontrollen. Unser Therapiealgorhithmus für Trachealverletzungen empfiehlt zunächst konservatives Vorgehen begleitet durch engmaschige bronchoskopische Kontrollen und nur bei fehlender Ausheilung wegen Abszessbildung oder tracheoösophagealer Fistelung eine Intervention durch Stenteinlage oder als ultima ratio eine operative Sanierung.