Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2006-951229
Konsequente Diagnostik findet auch die kleine Blutungsquelle
Einleitung: Gastrointestinale Blutungen sind häufig, aber oft ist die genaue Ursache der Blutung versteckt, so dass die zur Verfügung stehendenden Untersuchungsmethoden nacheinander angewendet werden müssen. Unter Umständen bleibt die Blutungsquelle verborgen und die Therapie orientiert sich an den häufigsten Lokalisationen für eine gastrointestinale Blutung, ohne jedoch immer die Ursache zu beheben.
Fallbericht: Eine 66-jährige Patientin litt über 7 Jahre an rezidivierender Meläna. Es bestand eine chronische Eisenmangelanämie. Der Blutverlust war mäßig ohne Transfusionsbedürftigkeit. Jedoch führten die Symptome zu mehrfachen stationären Behandlungen in verschiedenen Krankenhäusern. Wiederholte Gastroskopien und Koloskopien verschiedener Untersucher konnten die Blutungsquelle auf den Dünndarm eingrenzen, aber nicht näher lokalisieren. Eine Szintigraphie blieb negativ und die abdominelle MRT fand keinen Tumor. Die Indikation zur Kapselendoskopie wurde gestellt. Zunächst fand sich jedoch auch hier kein die Teerstühle erklärender Befund. Erst eine erneute Krankenhausaufnahme einige Wochen später und die Wiederholung der Kapselendoskopie zeigte eine Einziehung im oralen Jejunumdrittel mit Blutungszeichen. In der Laparotomie ließ sich der Befund sicher auffinden und entfernen. Es handelte sich histologisch um einen GIST des Jejunums.
Schlussfolgerungen: Bei unzweifelhaften Symptomen und reproduzierbaren Untersuchungsbefunden lohnt sich die hartnäckige und konsequente Diagnostik einer gastrointestinalen Blutung. Eine Besonderheit der Kapselendoskopie ist, dass unter Umständen nicht die ganze Zirkumferenz des Darms abgebildet ist, so dass in Einzelfällen eine zweite Kapselendoskopie notwendig werden kann.