Z Gastroenterol 2006; 44 - K29
DOI: 10.1055/s-2006-951218

Perkutan-endoskopischer Verschluss einer zystobronchialen Fistel bei chronischer Pankreatitis

C Jürgensen 1, A Wagner 2, F Neser 1, J Boese-Landgraf 2, U Stölzel 1
  • 1Klinikum Chemnitz, Klinik für Innere Medizin II, Chemnitz, Germany
  • 2Klinikum Chemnitz, Klinik für Chirurgie, Chemnitz, Germany

Eine 51-jährige Patientin wird unter dem klinischen und radiologischen Bild einer Pneumonie stationär aufgenommen. Eine Computertomographie zeigt bei chronisch-kalzifizierender Pankreatitis zusätzlich eine Abszess-Höhle im Bereich des Pankreasschwanzes, welche perkutan drainiert wird. Außerdem zwingt die respiratorische Insuffizienz zu einer mehrtägigen Beatmung. Bei Luft-gefülltem Ablaufbeutel besteht der Verdacht auf eine bronchiale Fistel, der im Weiteren bestätigt wird. Zur Planung des weiteren Procederes bei aktuell nicht operabler Patientin wird die Höhle in Anwesenheit der chirurgischen Kollegen perkutan endoskopiert. Die im CT beschriebenen Nekrosen können nicht bestätigt werden. Die Fisteln lassen sich endoskopisch darstellen. Sie werden mit einem Fibrin-Kollagen-Clot dauerhaft erfolgreich verschlossen. Erst nach diesem Verschluss zeigt sich eine weitere Fistel zum Pankreasgang, welche sich unter transpapillärer Drainage verschließt. Die Patientin wird beschwerdefrei entlassen, der Stent im Intervall gewechselt.

Schlussfolgerung: Das innovative Vorgehen in diesem Fall entstand im interdisziplinären Ideen-Austausch. Der perkutane Fistelverschluss mit endoskopisch platziertem Fibrin-Kollagen-Clot eröffnet möglicherweise eine neue minimal-invasive Therapie-Option bei komplizierten fistelnden Krankheitsbildern.