Z Gastroenterol 2006; 44 - K27
DOI: 10.1055/s-2006-951216

Magenausgangsstenose bei komplizierter Ulkuserkrankung – Zieloreintierte Diagnostik und medikamentöse Behandlung vor der minimal invasiven Resektion

D Birk 1, C Moser 2
  • 1Evangelisches Krankenhaus, Chirurgie, Zweibrücken, Germany
  • 2Evangelisches Krankenhaus, Innere Abteilung, Sektion Gastroenterologie, Zweibrücken, Germany

Ein 56-jähriger Patient der seit 22 Jahren an rezidivierenden ulcera ad pylori litt, wurde mit Symptomen einer Magenausgangsstenose mit schwerer sekundärer Refluxösophagitis aufgenommen. 1991 war nach einem perforierten postpylorischen ulcus duodeni eine Laparotomie und Ulcusübernähung durchgeführt worden. Bei der Gastroskopie nach Aufnahme imponierte ein großes präpylorisches ulcus bei ausgeprägtem Narbenbulbus mit fast vollständiger Obstruktion des Lumens. Bioptisch und endosonographisch war ein malignes Geschehen sehr unwahrscheinlich. Die Serumgastrinwerte waren nur diskret erhöht. Es bestand kein V.a. ein Zollinger-Ellison Syndrom. Nach intensivierter konservativer Therapie zeigte des ulcus Heilungstendenz, die ausgeprägte Magenausgangsstenose verblieb, ein regelrechter Nahrungsaufbau gelang nicht. Aufgrund der starken Abknickung im Bulbus einerseits und der ausgeprägten Magenektasie andererseits wurde von einer Ballondilatation abgesehen.

Es erfolgte die chirurgische Reintervention. Im Gegensatz zur offenen Erstoperation erfolgte nun die laparoskopische Billroth II Resektion mit retrokolischem Durchzug der Jejunalschlinge und Braunscher Fusspunktanastomose. Die Operationsdauer betrug 165 Minuten, peri- und postoperative Komplikationen traten nicht auf. Bereits am 4. postoperativen Tag war der Kostaufbau abgeschlossen, eine Röntgenkontrastuntersuchung zeigte eine zeitgerechte Entleerung des Restmagens. Histologisch bestätigte sich die Verdachtdiagnose auf eine narbige Striktur des Magenausganges. Der Patient wurde am 7. postoperativen Tag entlassen.

Schlussfolgerung: Auch nach vorangegangener offener Operation ist ein minimal invasives Resektionsverfahren technisch durchführbar. Die genaue präoperative Diagnostik und Vorbehandlung in Verbindung mit modernen chirugischen Verfahren durch das gastroenterologisch- viszeralchirugische Team ermöglicht klinische Erfolge wie der hier beschriebene. Anhand von Videodokumentationen der Endoskopien und der laparoskopischen Resektion soll der Verlauf illustriert werden.