Z Gastroenterol 2006; 44 - K17
DOI: 10.1055/s-2006-951206

Laparoskopische Diagnostik und Therapie bei lokaler Omentumperitonitis

A Kobiella 1, U Böckmann 1
  • 1Marienkrankenhaus Papenburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Papenburg, Germany

Infarzierungen von Omentum majus bzw. minus mit nachfolgender lokaler peritonitischer Reaktion sind aufgrund einer unspezifischen Symptomatik mit abdominellen Schmerzen präoperativ nicht eindeutig zu diagnostizieren.

Wir berichten über drei Patienten mit akuten abdominellen Beschwerden und lokaler Abwehrspannung sowie mäßigen Erhöhungen der laborchemischen Entzündungsparameter. Weder klinisch noch apparativ ergab sich ein weiterer wegweisender Befund. Zwei Patienten wurden unter der Verdachtsdiagnose Appendizitis laparoskopiert, intraoperativ fanden sich an der Bauchdecke adhärente, entzündlich veränderte Anteile des großen Netzes im Bereich des rechten Unterbauches. Bei einer dritten Patientin erfolgte die Laparoskopie bei akuten Oberbauchschmerzen, hier zeigte sich eine Infarzierung des Omentum minus, ebenfalls entzündlich mit der Bauchdecke verklebt. Die Therapie bestand jeweils in der Resektion der betroffenen Netzanteile. Pathohistologisch kamen in allen drei Fällen fibrinöse und herdförmig eitrige entzündliche Veränderungen zur Darstellung, die Ursache blieb jeweils offen.

Die beschriebene Pathologie stellt eine seltene Ursache des akuten Abominalschmerzes dar, differentialdiagnostisch kommen vor allem die Appendizitis, in Abhängigkeit von der Lokalisation jedoch auch zahlreiche andere intraabdominelle Prozesse in Betracht.

Eine großzügige Indikationsstellung zur diagnostischen Laparoskopie bei unklaren abdominellen Krankheitsbildern bietet gute Möglichkeiten zur verzögerungsfreien Diagnosestellung mit dem Vorteil einer gleichzeitigen therapeutischen Option.