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DOI: 10.1055/s-2006-951130
Laparoskopische Sigmaresektion bei akuter Divertikulitis mit gedeckter Perforation
Einleitung: Die laparoskopisch assistierte Sigmaresektion zur Behandlung der chronischen Divertikulits hat sich zwischenzeitlich weit verbreitet. Die bekannten Vorteile der minimalinvasiven Technik haben dafür gesorgt, dass sie heute als eine Standardtherapie angesehen werden kann. Nach wie vor zur Diskussion steht das Vorgehen im akuten Stadium der Divertikulitis, speziell wenn eine gedeckte Perforation vorliegt.
Material und Methoden: In der Zeit von 10/2003 bis 5/2005 wurden in unserer Klinik 36 Patienten (17 w/19 m; Durchschnittsalter 56,3 a) mit einer akuten Sigmadivertikulitis und gedeckter Perforation stationär aufgenommen. Kriterium für die Diagnose war eine typische Klinik und der CT-morphologische Nachweis einer gedeckten Perforation. In der Klassifikation nach Hansen und Stock handelte es sich in allen Fällen um ein Stadium IIb. Die Patienten wurden antibiotisch behandelt, der Darm wurde bei Therapiebeginn antegrad mit Golitely gespült und sie erhielten Astronautenkost. Nach Abklingen der Akutphase erfolgte innerhalb von 5–8 Tagen nach stationärer Aufnahme die laparoskopisch assistierte Sigmaresektion. Der Kostaufbau erfolgte ab dem ersten postoperativen Tag.
Ergebnisse: In allen Fällen bestätigte sich intraoperativ der Befund einer gedeckten Perforation, teilweise fanden sich abgekapselte Abszesse. Alle Eingriffe konnten laparoskopisch durchgeführt werden, es musste in keinem Fall umgestiegen werden. Die durchschnittliche OP-Dauer betrug 140min (80–317min). Alle Anastomosen heilten per primam. Die Entlassung erfolgte zwischen dem 4. und 17. postoperativen Tag (Durchschnitt 8,2d). Als Divertikulitis assoziierte Komplikationen musste in zwei Fällen eine sekundäre laparoskopische Lavage durchgeführt werden.
Schlussfolgerung: Die beschriebenen Fälle belegen, dass eine einzeitige, laparoskopische Therapie der akuten, komplizierten Divertikulitis gerechtfertigt und komplikationsarm durchführbar ist. Der Vorteil für den Patienten bezüglich des Krankheits- und Zeitverlaufes liegt auf der Hand. Ob dies einer Wirtschaftlichkeitsanalyse unter dem derzeitigen Vergütungssystem allerdings standhält sei dahingestellt.