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DOI: 10.1055/s-2006-951116
Minimal Invasive Video-Assistierte Thyreoidektomie (MIVAT) – Ergebnisse bei 246 Patienten
Die konventionelle Schilddrüsenresektion über einen Kocherschen Kragenschnitt ist seit über 100 Jahren standardisiert und etabliert. Mit der minimal invasiven video-assistierten Thyreoidektomie (MIVAT) kann das Gewebetrauma durch einen 2–3cm kleinen Halsschnitt minimiert werden. Dabei ist das vorrangige Ziel dieser Methode, neben der Sicherheit die Verbesserung des kosmetischen Aspektes.
Der Eingriff erfolgt bei leicht überstrecktem Kopf über eine 2–3cm kleine zervikale Inzision. Darstellung und Längsspaltung der Linea alba colli bis auf die Isthmuskapsel. Isthmusdurchtrennung mit dem 5mm-Ultraschallskalpell. Durchtrennung der oberen Polgefäße schrittweise kapselnah bis zur vollständigen Mobilisation des Oberpols. Weitere Präparation auf der Kapsel nach laterodorsal und caudal. Der Lappen ist nach ausreichender Mobilisation vor die Wunde luxierbar. Darstellung der A. thyreoidea inf. und/oder ihrer Hauptäste und des N. recurrens. Entscheid über das Ausmaß der Resektion.
Zwischen 10/2003 und 07/2005 wurden 246 Patienten in MIVAT-Technik in unserer Klinik operiert. Selektionskriterien waren benigne Strumen <35ml Volumen. Es handelte sich um 216 Frauen und 30 Männer mit einem Durchschnittsalter von 43,4 (17–79) Jahren. Die Resektion war subtotal beidseitig in 114 Fällen und einseitig bei 132 Patienten. Die OP-Dauer betrug 32 Minuten nach einseitigem Eingriff und 66 Minuten nach beidseitiger Resektion. Eine Konversion (Schnitterweiterung) war in 2 Fällen erforderlich. Es gab keine intraoperativen Komplikationen und keine Letalität. Folgende postoperative Komplikationen traten auf: Hypokalzämie (2,4%), passagere Recurrensparese (3,3%) und Wundinfekt (1,2%). Die postoperative Krankenhaus-Verweildauer lag bei 3,1 Tagen.
Unsere Erfahrungen belegen die sichere Machbarkeit und Wirksamkeit der MIVAT-Technik. Als Ziel dieses Verfahrens steht neben den bekannten Vorteilen eines minimal-invasiven Zugangs auch und vor allem der kosmetische Anspruch im Vordergrund. Voraussetzung ist neben einer strengen Indikationsstellung die Durchführung in einer MIC-Klinik mit Strumaschwerpunkt.