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DOI: 10.1055/s-2006-951027
In vivo konfokale Lasermikroskopie zur Diagnose von Lebererkrankungen
Einleitung: Die Histologie ist Goldstandard in der Diagnostik von Lebererkrankungen. Die Leberbiopsie ist jedoch mit Blutungsrisiken und der Gefahr eines sampling error behaftet. Diese Risiken können durch die laparoskopische Punktion verringert werden.
Ziele: Eine neu entwickelte Laparoskopiesonde, die ein miniaturisiertes konfokales Lasermikroskop enthält, wurde zur in vivo mikroskopischen Bildgebung der Leber in Tiermodellen evaluiert.
Methodik: Zur Generierung eines in vivo mikroskopischen Bildes in Echtzeit wird die miniaturisierte konfokale Sonde direkt auf das Gewebe aufgesetzt (optische Schichtdicke 7µm, Auflösung 0,7µm). Die Eindringtiefe des blauen Laserlichts ist 0–250µm. IFNg-tg, IL-12-überexprimierende, ob/ob, gallengangsligierte und tumorinduzierte Mäuse wurden nach Gabe verschiedener Fluoreszenzfarbstoffe evaluiert.
Ergebnisse: (Sub-)zelluläre Details der Leber ließen sich mit hoher Auflösung in vivo abbilden. Nach Induktion einer Hepatitis waren zu verschiedenen Zeitpunkten in charakteristischer Weise Rundzellinfiltrat, Gallengangsproliferation und Nekrosen darstellbar. Die Steatosis war leicht nachweisbar, Metastasen ließen sich unter in vivo mikroskopischer Kontrolle auffinden und darstellen. Die Korrelation mit der Histologie war ausgezeichnet.
Diskussion: Mit der konfokalen Mikroskopie lassen sich im Tierversuch in Echtzeit Normal- und pathologische Befunde der Leber auffinden und in hoher Auflösung darstellen. Auf den Menschen übertragen kann diese Technik zu einer Revolutionierung der laparoskopischen und intraoperativen Bildgebung beitragen und eine unmittelbare Anpassung des therapeutischen Procedere an die in vivo Histologie nach sich ziehen.