Z Gastroenterol 2006; 44 - P413
DOI: 10.1055/s-2006-951026

Evaluation einer neuen 22 G-Biopsienadel für die endoskopische Ultraschall (EUS)-Feinnadelaspiration (FNA): Vergleich von Zytologie und Histologie

I Papanikolaou 1, A Adler 1, K Wegener 1, M Koch 2, H Al-Abadi 3, H Pohl 1, H Abou 1, B Wiedenmann 1, T Rösch 1
  • 1Zentrale Interdisziplinäre Endoskopie, Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Berlin, Germany
  • 2Institut für Pathologie, Campus Mitte, Charité Universitätsmedizin, Berlin, Germany
  • 3Chirurgische Klinik, Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Berlin, Germany

Hintergrund: EUS ist gut zur Diagnostik und Staging von GI-Malignomen. Ein substantieller Fortschritt wurde durch Hinzufügung der EUS-geführten FNA gemacht, die meistens eine Histologie hervorbringt. Wir präsentieren unsere Ergebnisse mit einer neuen Prototyp FNA-Nadel bei der Gewinnung von Histologie als auch Zytologie.

Methoden: Retrospektiv wurden konsekutiv alle Patienten analysiert, die sich einer EUS-FNA mit der neuen technisch einfacher anwendbaren Prototyp 22 G-Nadel mit justierbarer Führungshülse (X351722–21 Olympus Hamburg) für verschiedene Indikationen unterzogen. Alle Untersuchungen wurden in derselben Technik durchgeführt: Die Nadel wurde unter einen kontinuierlichem Sog gesetzt und das Material anschließend in 0.9% NaCl durch die Wiedereinführung des Styletts gebracht. Sichtbare Zylinder wurden für die Histologie in Formalin asserviert, übriges Gewebe und Zellen zur zytologischen Analyse geschickt.

Ergebnisse: 19 Patienten wurden bis jetzt eingeschlossen (12 M, 7 W, mittl. Alter 55.4J). Die Indikationen schlossen Pankreas-Ca-Verdacht (n=17) und Lebertumoren (n=2) ein. Es wurden je zwei Einstiche zur Gewinnung von ausreichend Material durchgeführt. Goldstandard war die positive Gewebsdiagnose durch die EUS-FNA (n=8), unabhängige Gewebsdiagnose incl. Chirurgie (n=7) oder Verlaufskontrollen (n=13) unter Einschluss aller Fälle, die als benigne klassifiziert wurden. Die Sensitivität und Spezifität für Malignome war 61.5% bzw. 100% für die Zytologie und 53.8% bzw. 100% für die Histologie. 6 (31.5%) bzw. 10 (52.6%) der insgesamt 19 Fälle hatten unzureichendes Material für die Zytologie bzw. Histologie. Wenn man diese Fälle ausschließt, so erreicht man eine Sensitivität von 85.7% bzw. 100% für die Zytologie und von 71.4% bzw. 100% für die Histologie. Die kombinierte Sensitivität beider Methoden stieg auf 76,9% im Gesamt-Patientenkollektiv an.

Schlussfolgerungen: Die neue EUS-FNA-Nadel bietet für Histologie und Zytologie eine verbesserte kombinierte Genauigkeitsrate im Vergleich zu anderen Nadeltypen an. Das Hauptziel sollte die Verbesserung der Gewinnung von ausreichendem Punktionsmaterial sein möglichst unter Anwesenheit eines In-room Zytopathologen.

*Unterstützt durch ein Stipendium der Gesellschaft der griechischen Gastroenterologen.