Z Gastroenterol 2006; 44 - P339
DOI: 10.1055/s-2006-950943

Hemmung der Casein Kinase II induziert in Pankreaskarzinomzellen Apoptose

R Hamacher 1, D Saur 1, R Fritsch 1, R Schmid 1, G Schneider 1
  • 1TU München, II Medizinische Klinik, München, Germany

Das duktale Pankreaskarzinom gehört in der westlichen Zivilisation zu einer der häufigsten Ursachen für tumorassozierte Todesfälle. Das Verständnis der molekularen Karzinogenese hat sich in den letzten Jahren verbessert, trotzdem konnte die Überlebensrate von unter 5% mit den bisherigen Therapiemöglichkeiten nicht wesentlich verbessert werden. Um die infauste Prognose des Pankreaskarzinoms zu verbessern, müssen effektive konventionelle Behandlungsmöglichkeiten entwickelt werden. Die Protein Kinase Casein Kinase II (CK2) ist eine ubiquitär vorkommende Serin-Threonin Kinase, deren Aktivität in allen bisher untersuchten menschlichen Karzinomen erhöht ist und grundlegende Prozesse der Karzinogenese reguliert. Deren Einfluss auf die Karzinogenese des duktalen Pankreaskarzinoms wurde bisher noch nicht untersucht. Bei unseren Untersuchungen verwendeten wir die beiden spezifischen chemischen CK2 Inhibitoren DRB und Apigenin, sowie RNA Interferenz-Technologie. Die Hemmung von CK2 führte zu einer deutlichen zeit- und konzentrationsabhängige Reduktion der Viabilität von Pankreaskarzinomzellen. Ursächlich für die Verminderung der Zellviabilität ist die Induktion Caspase-abhängiger Apoptose. Dies korreliert mit einer deutlichen Abnahme der transkriptionelle Aktivität des Transkriptionsfaktors NF-kB. Des Weiteren deuten unsere Ergebnisse auf einen BCL-XL unabhängigen Apoptoseweg hin. Auch wenn der Mechanismus der Apoptoseinduktion nach Hemmung der CK2 in Pankreaskarzinomzellen noch weitgehend unbekannt ist, stellt die CK2 damit eine neue molekulare Zielstruktur für die medikamentöse Behandlung des duktalen Pankreaskarzinoms dar.