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DOI: 10.1055/s-2006-950822
Glukosetoleranzstörung und Insulinresistenz in Patienten mit nicht-alkoholischer Steatohepatitis
Die nicht alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) ist die häufigste Hepatopathie in Industrieländern. Die NAFLD wird auch als hepatische Manifestation des metabolischen Syndroms bezeichnet. Eine Assoziation von subklinischer Insulinresistenz und Glukosetoleranzstörungen ist jedoch nur unzureichend beschrieben.
Wir haben Patienten untersucht, die uns mit erhöhten Transaminasen vorgestellt wurden. Der Verdacht auf eine NASH wurde gestellt, wenn andere Hepatopathie serologisch ausgeschlossen waren und Anamnese sowie Enzymmuster eine NAFLD nahelegten. Dann wurde eine Leberbiopsie, Sonographie und eine orale Glukosetoleranz Testung durchgeführt. Zur Bestimmung der systemischen Insulinresuistenz wurde der HOMA Wert berechnet. Patienten mit bekanntem Diabetes wurden ausgeschlossen.
Von 34 Patienten, zeigten 21 histologische Veränderungen im Sinne einer NASH und 13 eine Histologie, die nicht einer NASH entsprach Hier lagen toxische und granulomatöse Hepatitiden, sowie einmal Normalgewebe vor. Der BMI beider Gruppen war vergleichbar (28.2 vs. 29.5kg/m2). Transaminasen waren signifikant höher in der NASH im Vergleich zur nicht-NASH Gruppe (85 vs. 51 U/l, p<0.05). Sonographisch zeigte sich bei Patienten mit NASH mehr Steatose (0.7 vs. 1.9 nicht-NASH vs. NASH, Steatose Grad 0–3). 71% der Patienten mit einer NASH wiesen eine pathologische Glukosetoleranz auf, davon 14% einen zuvor unerkannten Diabetes und nur 19% eine physiologische Toleranz. 3 von 13 Patienten ohne NASH wiesen ebenfalls eine pathologischer Glukosetoleranz auf. Der HOMA Index als Maß von Insulinresistenz war bei Patienten mit einer NASH signifikant höher als in der nicht-NASH Gruppe (4.3 vs. 2.6; p<0.05). Histologisch konnte eine Korrelation zwischen dem Grad an Steatose und Gukoseintoleranz bei Patienten mit einer NASH, gezeigt werden.
Im Vergleich zur nicht-NASH Gruppe, weisen Patienten mit einer NASH häufiger eine subklinische pathologische Glukosetoleranz und eine Insulinresistenz auf. Diese Daten deuten daraufhin, dass subklinische Insulinresistenz bei der NASH auftritt und möglicherweise zur hepatozellulären Schädigung beiträgt. Die Daten unterstreichen, dass die Insulinresistenz ein zentraler Ansatzpunkt zukünftiger Therapien der NASH ist und in kontrollierten Studien weiter untersucht werden sollte.